Product Manager Tobi Zumak (zu Gast beim ThemaTakt-Podcast) grinst in die Kamera

#54 Tobi Zumak (Senior Product Manager – Four Music – Treppenhaus Records)

Das erste Interview seit Mitte September, damals war A&R und Creative Director Stefanie Rohn zu Gast. Ich hab mich sehr darauf gefreut dieses hier raus zu bringen, weil es einen Bereich beleuchtet, den wir fast noch gar nicht beleuchtet haben: das Produkt-Management in der Musikindustrie.
Dazu habe ich mir Tobi Zumak eingeladen. Den habt ihr schon in den letzten beiden Folgen gehört, aber in dieser und der nächsten Folge hörte ihn noch mal ausführlich im Interview. Er ist 2003 als Manager von Marteria gestartet, hat dann bei Universal Music, Columbia/Four Music und Virgin Records gearbeitet, bevor er 2017 wieder zu Four Music gegangen ist. Da war er auch noch als wir das Interview im November geführt haben Senior Product Manager. Seit Februar 2021 arbeitet er als Product Manager bei Treppenhaus Records mit den Künstlerinnen LEA und LUNA. In dieser Folge erfahrt ihr wie ein Vorschuss funktioniert, in welchem Fall ihr beim Label unterschreiben solltet, was A&Rs tun und natürlich was Tobi als Product Manager tut. Die einzelnen Schritte gehen wir am Album von Zugezogen Maskulin durch, die auch schon bei ThemaTakt zu Gast waren. Unterstützt ThemaTakt unter https://www.thematakt.de/spende oder paypal.me/thematakt. Abonniert den ThemaTakt-Podcast überall wo’s Podcasts gibt und folgt bei Insta. Und abonniert den ThemaTakt-Newsletter! Der zweite Teil des Interviews erscheint am kommenden Dienstag, also unbedingt den Podcast abonnieren! Das am Ende erwähnte „Handbuch der Musikwirtschaft“ findet ihr unter diesem Link.* Mein Name ist Tobias Wilinski viel Spaß beim Hören!

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Teil 2


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Tobias Wilinski lächelt freundlich. Neben ihm steht "Karriere-Tipps für Künstler*innen 2021"

Wie aufstrebende Künstler*innen ihre Musik-Karriere aufs nächste Level heben (Teil 2)

Beitrag verfasst von Tobias Wilinski

Warum Künstler*innen einen Strategie brauchen

Eine Strategie zu haben ist nichtt zu unterschätzen meint auch Colin Schrinner von Tunecore:

„Es ist unfassbar wichtig, dass man gute Content- und Social-Media-Strategien macht. Sich auch einen Contentplan für die Veröffentlichungen anlegt und genau weiß, wo man hinwill und wie man sich selbst positioniert.“

Auch wenn das zu den Dingen gehört, auf die Künstler*innen vermutlich so gar keinen Bock haben. Ein Contentplan für Veröffentlichungen ist wichtig. Gerade wenn ich mit vielen externen Leuten zusammenarbeite, aber auch wenn ich alles Independent macht. Da hilft es zu wissen wann welcher Song rauskommt, wie man den vorstellen möchte, ob man Videos dafür produziert, ob man beim Videodreh fotos schießt. Zum Beispiel für Making of-Bilder bis hin zur Frage welche Hashtags will ich benutzen und wem schicke ich Promo-Material wie 10 Sekündige hochkantvideos, die meine Freund*innen hoffentlich teilen. Um mehr Leute zu erreichen, ist es auch gut kleinere Plattformen auszuprobieren. Das meint Matthias Strobel, er ist Präsident von MusicTech Germany, dem Bundesverband für Musiktechnologie in Deutschland:

„Nicht nur auf die bekannten Plattformen wie TikTok, Snapchat, Facebook, Instagram usw. setzen. Auch gucken, was gibt es noch für Plattformen oder Apps, die auch eine signifikante Anzahl an Userinnen hat z. B. Triller. Das ist eine Plattform, die soweit ich weiß aus Amerika kommt, auf der sind auch schon 40 oder 50 Millionen User sind. Triller hat auch einen Deal mit allen Major Labels, d.h. da ist das Lizenzierungsproblem nicht so ein großes. Im Grunde genommen ist die App so wie Tik Tok, nur dass sie noch eine Bandbreite an anderen Möglichkeiten bietet. Der Vorteil bei solchen Plattformen ist eben, dass man nicht in Competition mit so vielen anderen bekannten Stars oder Künstlerinnen steht, die schon eine besonders große Reichweite haben und schon sehr viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sondern da kann man auch als kleine Künstlerin noch ne Fanbase erreichen.“

TikTok habe ich in der letzen Folge schon mit Instagram-Reels verglichen. In meiner Stichprobe kam ich zu dem Schluss, dass TikTok sich für Musik-Promo momentan deutlich besser eignet und in Deutschland auch noch mehr benutzt wird. OBWOHL instagram laut ARD-ZDF-Onlinestudie, von viel mehr Leuten genutzt wird. Es ist auf jeden Fall gut und wichtig auszuprobieren: Welche Plattform gefällt mir besser, womit kann ich besser umgehen, wo krieg ich mehr Reaktionen. Wenn ich viele Plattformen nutze, ist es wichtig, mir die Zeit zu nehmen, für jede Plattform auch einen eigenen Post zu machen. So was wie „Poste auf Instagram und der Post landet automatisch bei Twitter, Facebook, was weiß ich“ ist eine faule Variante, und das sehen auch meine Fans, die bei Twitter dann z. B. nur einen Link zu Instagram sehen – ohne Bild.
Das wirkt sich dann wiederum negativ auf meine Reichweite aus und die ist mit das wichtigste für mich, um als Künstler bekannter zu werden. Dazu Leander Kirschner, der Manager von Aylo. Die Künstlerin hat mit Insta-Reels zigtausend-Aufrufe gesammelt. Bei TikTok haben manche Videos die Millionen-Aufrufe geknackt.

„In meinen Augen ist es ganz wichtig, zu gucken: Wo kriege ich die Reichweite her? Wie baue ich Reichweite auf? Eine Kernkompetenz eines erfolgreichen Künstlers 2021 ist ganz klar die Vermarktung. Dabei ist natürlich TikTok nicht zu übersehen, muss man ganz klar sagen. Da kann man die Reichweite sehr gut aufbauen. Dann ist für den Künstler natürlich wichtig: Wie konvertiere ich diese Reichweite? Also nur weil man viele Follower auf TikTok hat oder viele Views erreicht, bedeutet es ja noch nicht, dass die Musik sehr gut läuft. Da gibt es unterschiedliche Beispiele es gibt Künstler, die es sehr gut schaffen zu konvertieren und welche, die es weniger gut schaffen. Das ist auf jeden Fall eine der Kernaufgaben, sich immer wieder zu überlegen: Wie mache ich meiner Audience klar, dass ich nicht nur Entertainer bin, Sondern auch Musiker? Wie können sie auf meine Musik stoßen? Ich kann immer nur sagen: Die Augen offen halten, Technologie benutzen und sehr sehr Fan-nah sein. Und sich immer wieder zu überlegen: Was kann ich tun, dass meine Fans – die ja am Ende auch meine Kunden sind – ein tolles Erlebnis haben und wie kann ich mich von anderen Künstlern abheben?“

Leander spricht hier einen super-wichtigen Punkt an: Angenommen, ich hab mir den genialsten Content-Plan gemacht, hab auf TikTok 100k Follower*innen und Videos, die Millionenmal aufgerufen wurden, aber nichts mit meiner Musik zu tun haben, was hab ich davon. Gerade lustige Videos kommen bei TikTok gut an, aber ich will ja kein Comedian sein, sondern angesehener Musiker. Ihr merkt, hier steckt viel drin. Viel haben wir schon in den letzten Minuten gehört. Image oder Identität: Möchte ich überhaupt als lustig wahrgenommen werden? Möchte ich überhaupt per Insta-Story Einblick in mein Privatleben geben? Wenn ich die Fragen mit Nein beantworten kann, muss ich mir andere Wege überlegen, wie ich diese Plattformen benutze und ob ich sie benutze.
Aber nochmal die Frage, weil sie grundlegend ist: Wie motiviere ich Leute, die mir folgen und meine Fotos liken, dazu auch meine Musik zu teilen und zu hören?

Wie oft sollten Künstler*innen Musik veröffentlichen?

Dass sich Streamingdienste gar nicht groß von Social Media-Plattformen unterscheiden, haben wir schon in der letzten Folge gesehen. Bei beiden spielen Aufmerksamkeit und Algorithmen eine große Rolle. Bei Spotify heißen algorithmischen Playlists z. B. Release Radar – die Playlist wird Freitags automatisch mit den neusten Songs von Künstler*innen denen ich Folge aktualisert – und Discover Weekly – hier landen auch ältere Songs drin und auch von Leuten, denen ich noch nicht folge. Um im Release Radar zu landen, solltet ihr regelmäßig also z. B. monatlich einen Song veröffentlichen. Das meint Colin Schrinner vom Indie-vertrieb Tunecore

„Man sollte kontinuierlich Musik veröffentlichen. Das ist ganz wichtig. Dann jetzt sagt, man released jeden Monat, hat man die Möglichkeit in „Release Radars“ und „Discover Weekly“-Playlisten aufgenommen zu werden und baut sich dadurch nachhaltig seine monatlichen Hörer auf.“

In einem Artikel habe ich gelesen, dass ihr nur einmal pro Monat im Release Radar landen könnt. Weiß aber nicht ob das stimmt. So oder so, kann die Strategie für euch jeden Monat Songs raus zu bringen gut sein – Gerade am Anfang der Karriere. Mit jedem Song, den ihr veröffentlicht könnt ihr wieder Promo machen, die einen Grund hat, also Musik-nah ist. Wie wir vorher gesehen haben, könnt ihr über Tik Tok und Co. ja alles mögliche posten, aber ihr wollt ja vor allem eure Musik verbreiten. So könnt ihr zum Beispiel den Produktions Prozess begleiten, bei Twitch live gehen und zusammen mit den Fans am Songwriting feilen oder auch eine Q&A-Fragerunde starten. Am Ende könnt ihr den Song promoten und sagen: „Jetzt ist der Song draußen, bei dem ihr mich begleitet habt. Viel Spaß dabei!“

Das Potenzial von Datenanalyse in der Musikindustrie

Spotify ist aber nicht nur eine Plattform, auf der ihr eure Musik anbieten könnt, sondern ihr könnt auch sehr viel analysieren. Ihr könnt im Backend bei „Spotify for Artists“ relativ genau sehen, wer eure Musik hört und was gut ankommt und viel gehört wird. Davon würde ich mich aber nicht verrückt machen lassen. Gute Songs werden vielleicht weniger gehört, als Songs bei denen ihr sagt, „die habe ich einfach mal runter geschrieben und rausgehauen und ist erfolgreich geworden.“ Also guckt da nicht zu sehr auf die Zahlen, sondern macht das worauf ihr Bock habt. Aber Zahlen können auf jeden Fall auch helfen ein grobes Gefühl zu bekommen. Und Analysetools klingt jetzt so hochtrabend, aber es sind am Ende auch Plattformen wie Facebook, Twitter oder Instagram. Wo ihr in eurem Profil genau sehen könnt, wer euch genau folgt, wie alt sind Leute, wo kommen die her, wann sind die online etc. in all diesen Plattformen sieht Matthias Strobel von Musictech Germany Große Chance für aufstrebende Künstler*innen.

„Ich würde jeder Künstler*in das Herz legen, sich mehr mit Analyse Tools zu beschäftigen, gerade am Anfang der Karriere. Um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wo es sich lohnt noch mehr Werbung zu platzieren, wenn man das Budget dafür hat oder Touren in der Zukunft zu planen. Generell ein Verständnis dafür zu entwickeln, wo die eigenen Fans zu Hause sind. Welcher Track performt am besten? Wo finde ich am meisten statt? Welche Kommentare sind wo? In welchen Playlisten finde ich in welchem Kontext statt? Wenn man sich mehr damit beschäftigt, einen Einblick zu bekommen wo die Fans sind, und wie die Fans funktionieren, geht es auch leichter und schneller, sich eine größere Fan Base aufzubauen.“

Matthias Strobel hat noch viel mehr Tools empfohlen (z. B. WARM (World Air Radio Manager), Soundcharts, Fortunes.io, soundexchange.com). Zu Analyse Tools, die euch zum Beispiel helfen können zu sehen, dass ihr viele Fans in Wiesbaden habt, so dass ihr sagen könnt: „Vielleicht ist es cool, wenn ich bei der Tapefabrik auftrete. Ich schreib denen mal.“ oder auch andere Erkenntnisse, können euch helfen, eure Karriere besser durchzumanövrieren. Das sieht auch Colin Schrinner von Tunecore so.

„Sich selbst einarbeiten in Themen wie Data Analyse: Wie sieht eigentlich meine Zielgruppe aus? Wer folgt mir eigentlich? Wie alt sind die? Wo kommen die her? Wen will ich eigentlich erreichen? Wen erreiche ich? Und wen könnte ich noch erreichen? Und wo habe ich eigentlich gar nicht gecheckt, dass meine Musik vielleicht auch gut ankommt? Daraus kann man unfassbar viele Schlüsse ziehen. Aber natürlich auch so Sachen wie Werbung schalten: Auch das geht ja selber mittlerweile über Facebook Business Manager oder auf YouTube. Da kann man selber sehr viel machen, sehr viel lernen und sich sehr viel beibringen.“

Podcasts, YouTube-Tutorials, Artikel, die meisten Dinge können wir gratis im Internet lernen. Zumindest die Grundlagen. Umso mehr ich weiß umso mehr kann ich selbst tun und umso günstiger wird es. Bleiben wir beim Beispiel von Werbung schalten. Ich kann eine Agentur beauftragen, auf das Video zur neuen Single Werbung zu schalten, aber natürlich muss ich die Agentur bezahlen. Das Geld was ich für die Agentur zahle und was danach verpufft, hätte ich in Werbung stecken können und noch mehr Leute erreichen. Ich muss mir natürlich sicher, sein, dass ich meine Werbekampagne nicht verkacke und so all mein Geld verbrenne. Und was für viele Künstler*innen wohl die größere Hürde ist: Ich muss mir die Zeit nehmen. Zeit um mir das Tutorial konzentriert anzugucken, mir einen Werbe-Account einzurichten und um die Werbung zu schalten und auch zu analysieren. Und eigentlich will ich in dieser Zeit doch einfach nur Musik machen.

Zu Seite 3 des Artikels.

Zu Seite 1 des Artikels.

Tobias Wilinski lächelt freundlich. Neben ihm steht "Karriere-Tipps für Künstler*innen 2021"

Wie aufstrebende Künstler*innen ihre Musik-Karriere aufs nächste Level heben (Teil 1)

Beitrag verfasst von Tobias Wilinski

In der letzten Folge habe ich einen Ausblick auf 2021 gegeben und dabei Sprachnachrichten von 9 Leuten aus dem Musik-Business eingeholt. Ich hab sie aber auch gefragt, welche Tipps sie aufstrebenden Künstler*innen in diesem Jahr geben würden, damit sie aufs nächste Level kommen.
Dabei fällt direkt ein Problem auf: Es gibt unbekannte Künstler*innen, die noch nichts released haben, es gibt welche, die schon zwei Eps draußen haben und welche, die schon 10 Alben veröffentlicht haben. Künstler*innen stehen also immer an unterschiedlichen Punkten ihrer Karriere. An den unterschiedlichen Punkten kann man unterschiedlich agieren. Das meint auch Patrick ThiedeLabelchef von Chapter One und Walk This Way Records:

„Müsste man erstmal natürlich darüber sprechen, an welchem Punkt die aufstrebenden Künstler sind. Haben die ersten Steps schon gemacht? Haben die schon einen Namen? Haben die schon die ersten Playlisten-Platzierungen gehabt? Haben die sonst schon mediale Aufmerksamkeit bekommen? Dann ist das natürlich ein ganz anderes Absprungbrett, aufs nächste Level zu kommen, als wenn du noch ein No-Name bist. In dem Fall geht es dann tatsächlich erstmal darum, sich einen Namen zu machen und Playlistenplatzierungen hinbekommen.“

Sich als Künstler*in eine eigene Identität schaffen

Eine generelle Frage: für wen mache ich diesen Podcast? Mein Ziel ist, dass jede Person in jeder Folge was lernt. Ein ambitioniertes Ziel, aber dazu guck ich mir dann auch Statistiken und Umfragen an. Besonders viel lernen, werden aber Künstler*innen, die noch nicht von ihrer Kunst leben können. Und davon gibt’s leider ne ganze Menge. Schwerpunkt ist auch der Bereich HipHop Gerade in diesem Genre steht die Künstler*innen-Persönlichkeit im Vordergrund. Das meint auch Online-Promoterin und Labelchefin von 365xx Lina Burghausen:

„Es ist ein guter Zeitpunkt sich jetzt Gedanken über die eigene Künstler*innen-Identität zu machen. Ich sage bewusst nicht „Image“. Ja, man kann sich eins zulegen und irgendwie hat jeder Künstler und jede Künstlerin ein Image, aber letztlich geht es im HipHop immer noch weitestgehend um Authentizität. Die Frage ist eigetnlich: Was macht dich als Musikerin besonders? Was hebt dich ab? Warum sollte man dir zuhören? Was möchtest du den Menschen mitgeben, was vielleicht auch nur du kannst? Das auszuarbeiten und sich zu überlegen, was das in der Konsequenz bedeutet: Wo sind meine Fans? Wie finde ich die? Wie sprech ich die an? Über welche Kanäle? Und sich das wirklich gut selbst zu überlegen. Vielleicht auch mit einem kleinen Team. Das können auch die Freund*innen sein, wenn man noch nicht super deep im Musik-Business ist. Sich wirklich mal Gedanken zu machen: Wer bin ich eigentlich in meiner Rolle als Rapper*in oder Producer*in und daraus Konsequenzen zu ziehen.“

Jetzt hat Lina schon sehr viel angesprochen. Zur Kommunikation kommen wir später auch noch. Wir bleiben aber erstmal beim Thema Identität. Generell ist es wichtig aufzufallen meint Patrick Thiede:

Ich glaube, dass es immer wichtig ist, aufzufallen. Aber glaubwürdig aufzufallen, also nicht auffallen des Auffallen Willens, sondern, weil man als Künstler auch wirklich so ist.

Also ein grundlegender Schritt ist die Frage: „Wer bin ich?“ Beziehungsweise „Wer will ich sein?“ Das klingt erstmal banal und für manche bestimmt auch lästig. „Ich will mich nicht definieren, ich bin wie ich bin.“ Diese Einstellung ist aber schwierig fürs Team. Gerade wenn ihr Aufgaben abgeben wollt. Bsp: Wenn jemand aus eurem Team Instagram-Nachrichten in eurem Namen beantworten soll, ist es wichtig, dass diese Person genau weiß, wie die Künstler*in spricht und rüberkommen will. So wie Patrick Thiede glaubt auch Colin Schrinner Head of Tunecore, Germany daran, dass auffallen wichtig ist.

Sich seine Community aufzubauen, zu überlegen: Wie will ich mich positionieren als Künstler, wenn ich neben 200 Deutschrap-Tracks, die pro Woche rauskommen und sich vielleicht ähnlich anhören – wie stech ich heraus? Wie baue ich mir eigentlich eine eigene Marke als Künstler auf.

Wer bin ich, was ist meine Marke? Wenn ich mich als Künstler selbst definiere, bedeutet das erstmal, dass ich Grenzen ziehen muss. Und wer will sich schon Grenzen setzen? ABER das hilft um sich einen klaren Weg zu ebnen. Ein grundlegendes Beispiel: Welche Art von Musik will ich machen. Dass Genres sowieso immer mehr verschwimmen, haben wir schon in der letzten Folge gesehen. Gerade für den Start ist es aber hilfreich, wenn ich weiß, in welche Richtung es gehen soll. Um z. B. mit den richtigen Leuten zu arbeiten. Wenn ich klar habe, dass ich Cloud-Rap statt Rock rausbringen möchte, kann ich mir angucken, wer arbeitet in dem Bereich. Wer hat an einem bestimmten Song mitgewirkt, Prodcuer, Mixer usw. wer ist der Booker von Lgoony – Grüße an Artur Kasper an der Stelle. Und das hilft mir auch zu lernen, wie die Leute kommunizieren, die ich mir als Vorbild nehme. Über welche Kanäle kommunizieren die und wie machen die das.

Wie kommuniziere ich als Künstler*in?

Also nachdem ich weiß wer ich bin, geht es darum das so vielen Leuten wie möglich klar zu machen. Dazu Jens P. Neumann Labelchef von Urban Tree Music.

Aufstrebende Künstler*innen sollten sich vor allem überlegen, wie sie kommunizieren können. Was ist an ihnen besonders, wie können sie das hervorheben und wie können sie authentisch ihren Charakter oder ihre Künstler-Persona kommunizieren? Das wird natürlich alles ein bisschen schwerer, dadurch, dass man überhaupt nicht auf Bühnen stehen kann und die Leute das live nicht verfolgen können. Aber man sollte überlegen: Was gibt es für Kanäle? Da sind die ganz offensichtlichen Sachen, was mittlerweile schon alle machen, wie Twitch und Livestreams. Schonmal gute Wege, aber man sollte trotzdem überlegen, wie kann man auch weiter Entertainment einbringen, wie kann man mehr über sich erzählen, wie kann man auch neben der Musik Dinge tun. Man muss immer mehr ein rundes – Produkt klingt so unsexy – man muss ein rundes Konzept haben, wie man seine Musik und seine Person zu einem vereint und das auch mit den Leuten teilen kann.

Produkt klingt tatsächlich erstmal unsexy. Aber meiner Meinung nach ist es hilfreich etwas weniger emotional an die Sache zu gehen. Kunst ist emotional so oder so. Wenn mein Ziel ist Musik zu meinem Job zu machen, muss ich diesen Bereich aber halt auch als Job ansehen und schauen wie ich davon leben kann. Wenn euch das zu viel Druck ist, dann könnt ihr euch einen ganz normalen Job suchen, der euch die Miete sichert. Das war ein Tipp den Balbina im ThemaTakt-Interview gegeben hat. Sie meinte insbesondere Jobs bei denen ihr nicht so viel nachdenken müsst, können euch dabei helfen, euch auf eure Musik zu konzentrieren.
Aber wir wollen uns erstmal wieder auf Social Media konzentrieren. Spoiler: Die meisten Leute, die ich gebeten hab, mir Sprachnachrichten zu schicken, sehen in Social Media einen ganz ganz wichtigen Punkt für aufstrebende Künstler*innen. So auch Stefanie Rohn sie ist Creative Director beim Verlag We Publish Music, arbeitet bei Das Maschine und managet u. a. die Künstlerin Nessi.

Nichtsdestotrotz sind die Leute ja zu Hause und wollen konsumieren, wollen entertaint werden, wollen rausgeholt werden aus der aktuellen Situation. Deswegen steigen ja auch die Streamingzahlen. Das heißt trotzdem kontinuierlich releasen, neue Plattformen sich erschließen, mit denen man vorher vielleicht noch keine Berührungspunkte hatte. Egal ob es Twitch oder TikTok ist. All diese Plattformen werden immer wichtiger werden und ich glaube, da kommt man nicht drum rum sich damit auseinander zu setzen.

Dem stimmt auch Marina Buzunashvilli zu. Sie war lange selbstständige Online-Promoterin und auch schon in zwei ThemaTakt-Interviews. Hört euch die an sind sehr spannend. Jetzt ist sie Head of PR also Public Relations bei Sony Music:

„Wenn man seine eigenen Social-Media-Profile und den Kontakt zu seinen Fans und zu der Außenwelt selbst befeuert – durch TikTok und Instagram und was es nicht alles gibt – wenn man da weiter dran bleibt und guten und nahbaren Content für die Fans produziert, kann man auch weiterhin seine Base aufbauen. Nichts ist wichtiger, als seine Fans, aber auch gerade Menschen, die einem Folgen zu entertainen, mitzunehmen auf ne Reise. Ich glaube, dass aufstrebende bzw. neue Künstler*innen, die überlegen, wie sie ihre Karriere aufs nächste Level heben, darauf achten sollten von Anfang an ihre eigenen Profile zu schärfen. Eigene Vermarktung ist ganz ganz wichtig. Wie bau ich mir im Netz meine eigene Präsenz auf? Wie kommuniziere ich mit den Fans? All das was möglich ist. Das wird sich glaub ich nicht groß verändern. Es wird glaube ich größer und schöner, weil man mehr Möglichkeiten hat – auch technisch. Durch eigene Twitch-Streams wie es Sido gemacht hat. Sido hat 2020 bewiesen, dass man mit seinem eigenen Kanal soviel machen kann.“

In der Zeit als wir alle im Lockdown zu hause waren hat Sido die Livestream-Show „Zuhause mit Sido“ gestartet. Dazu war er Freitags zwischen 8 und 20h Live auf YouTube. Hat da dann mit prominenten Leuten geskypet und hatte auch ein ganzes Studio inklusive Kameramann. Für aufstrebende Künstler*innen ist das natürlich nicht so einfach zu kopieren. Aber inspirieren könnt ihr euch trotzdem. Der Youtube-Kanal heißt „Mit Sido“.
Marina hat aber schöne Sachen gesagt, die ich nochmal zitieren möchte: Nichts ist wichtiger, als seine Fans zu entertainen und auf eine Reise mitzunehmen.“ und „Von Anfang an eigene Kanäle zu schärfen.“ Online-Promoterin Lina Burghausen sagt auch. Ganz wichtig ist es einen Mehrwert zu schaffen.

„Was kann ich da beisteuern, was anders ist? Was die Leute zu hören lässt? Das ist der Schlüssel, sich zu überlegen wie kann ich relaten und wie kann ich mich abheben. Das kann ganz unterschiedlich aussehen, da gibt es auch nicht das eine Rezept. Ich denke, dass es gerade eine gute Zeit ist, das eigene Standing zu überdenken und zu strategisieren. Einen guten Mix finden zwischen intuitivem Musik-machen und einem Bewusstsein dafür, was einen eigentlich ausmacht.“

Den Punkt haben wir gerade schon gehört: Die eigene Identität ist wichtig und die Frage „wie bringe ich die rüber?“ auch. Was wir aber noch nicht so gehört haben ist wie Lina sagt „die Strategisierung“, also nicht einfach wild drauf los posten sondern sich schon vorher einen gewissen Plan zu überlegen.

Zu Seite 2 des Artikels.

Zu Seite 3 des Artikels.

Tobias Wilinski lächelt freundlich. Neben ihm steht "Karriere-Tipps für Künstler*innen 2021"

Wie aufstrebende Künstler*innen ihre Musik-Karriere aufs nächste Level heben (Teil 3)

Beitrag verfasst von Tobias Wilinski

Warum Künstler*innen ein Netzwerk, ein Team, eine Manager*in brauchen

Damit ihr euch auf die Musik konzentrieren könnt, braucht ihr eine Manager*in oder am besten ein Team. Das weiß auch Labelchefin Lina Burghausen:

„Natürlich solltet ihr euch, wenn ihr größere Steps machen wollt, ein Team suchen, das euch supportet. Das kann ein Label sein, muss es aber nicht. Einfach die Möglichkeiten nutzen, die sich ergeben. Kooperationspartner*innen suchen, das müssen keine Leute aus der Musikindustrie sein, das müssen auch keine Musik-Medien sein. Checkt, dass ihr euch vernetzt, connectet und da an den Start geht, weil letztlich ist das das Kapital, auf das ihr aufbaut.“

Vernetzen aka Networking kostet sehr viel Zeit und macht vielen überhaupt keinen Spaß. Oft höre ich Leute sagen: ich hasse diesen oberflächlichen Smalltalk beim Networking. Den kann es geben, muss es aber nicht. Wirklich stark ist mein Netz nur da, wo ich auch deeptalk führen kann, wo sich Beziehungen entwickelt habe. Das dauert meistens Monate oder sogar Jahre. Momentan könnt ihr das Netzwerk extrem schnell erweitern über linked.in, Facebook und Instagram. Aber nochmal: es kommt auch hier nicht darauf an, wie schnell ihr möglichst viele Leute zu euren Kontakten hinzugefügt, sondern es geht wirklich darum Kontakte aufzubauen. Sich kennenzulernen und sich ineinander zu verlieben – – – okay das vielleicht nicht. Aber eben schon eine Beziehung aufzubauen und das geht in echt mnm tausend mal besser. Von den Leuten, die ich bei ThemaTakt interviewe habe ich 90% mindestens einmal vorher getroffen. (In der Musikindustrie spielt das Auftreten natürlich eine Rolle, gerade im HipHop-Bereich. ) Für euch als Künstler*innen ist durch corona schwierig Leute in echt zu treffen, aber dadurch, dass so viel über Internet stattfindet, vielleicht auch eine Chance beim Networking. Ein grundlegender Tipp, den aber sehr sehr viele Leute missachten: Schreibt immer eine Anrede. Kein „Hey! meine neue Single ist draußen“ Nehmt euch immer die Zeit für ein Hi Lina, Hi Marina, Hi Tobias – die Chancen auf eine Antwort werden extrem steigen. Aber wer kann sich auch gut um’s Networking kümmern? Richtig: Meine Manager*in und wer noch zu meinem Team gehört. Eine Frage, die ihr euch stellen solltet ist, Ob ihr das Ziel habt zum Major-Label zu gehen oder Independent zu bleiben. Das meint Colin Schrinner von Tunecore.

„Als Künstler muss ich mich fragen: Ist es nicht nachhaltiger für mich, mir mein eigenes Team aufzubauen und Leute zu haben, die tatsächlich nur für mich arbeiten und sonst niemanden? Aber da gehört natürlich auch viel dazu: Diese Leute erst mal zu finden, die Dedication zu haben. Natürlich auch die Ressourcen und die Einnahmen zu haben, ein Team zu bezahlen. Oder glaubt das Team am Anfang so an meinen Erfolg, dass es umsonst arbeitet? All diese Fragen muss man sich natürlich nicht stellen, wenn man einfach zum Label geht, das aber gegebenenfalls auch einfach nicht die Kapazität hat, einem so einen Service zu bieten, dass es wirklich den Unterschied macht.“

Bei einem Major-Label habt ihr u. u. krassere Expertise, aber seid als aufstrebende Künstler*in nicht die Priorität. Das heißt, dass euer Album vielleicht immer wieder nach hinten verschoben wird, weil erst die großen Namen releasen. Ein anderer Punkt, den Colin angesprochen hat, der aber nicht zu unterschätzen ist: Geld.

Wie man mit Musik Geld verdient

Laut Tobi Zumak von Four Music müssen Künstler*innen sich möglichst viele Geldquellen aufbauen. Das hat spätestens die Corona-Pandemie gezeigt.

„Dass Künstler breitere Einkommensströme aufbauen und aufbauen müssen. Sich nicht nur auf live verlassen, sich nicht nur auf Recordet verlassen, sich nicht nur auf Merchandising verlassen, sondern dass man die Einkommensströme aus der Sicht von Künstlern weiter auf fächert weiter auffächert.“

Live-Einnahmen sind bald für ein komplettes Jahr weggebrochen. Und viele Künstler*innen haben nur mit diesen Einnahmen Geld verdient. Übers Streaming kommt bei den meisten zu wenig an. dass Spotify, Apple Music und Deezer die Miete zahlen ist eine schöne Vorstellung – und für die meisten bleibt es eine schöne Vorstellung. Um etwas mehr Geld für die Musik zu bekommen, sieht Matthias Strobel von Music Tech Germany einen besonders einen Anbieter:

„Was grundsätzlich jede Künstlerin da draußen machen sollte, ist die eigene Musik auf Bandcamp anbieten und nicht nur auf den ganz normalen Distributionswegen. Band Camp kostet den Künstler so gut wie nichts, Bringt dem Künstler aber einiges mehr, wenn er da Musik verkauft und hat auch noch ein zusätzliches in Dashboard für die Datenanalyse. Dort kann man sehen, wer sind meine Hörer, wo und wann kaufen die meine Musik?“

Ich habe letzte Woche ein Tool ausprobiert, bei dem ich nur die URL von einer Playlist eingeben musste und dann sollten alle Songs auf Bandcamp angezeigt werden. Von 100 Songs war genau einer auf Bandcamp, den hätte ich für einen Wunschbetrag kaufen und streamen können. Ich kenne mich mit Bandcamp nicht gut aus, aber wenn ihr dadurch keine Nachteile bekommt, ladet eure Songs dort hoch. Selbst wenn nur eine Person im Monat das Album für 8 Euro kauft, werdet ihr damit mehr verdienen, als wenn 1.000 Leute einmal einen Song von euch auf Spotify streamen.
Geld könnt ihr auch durch Crowdfunding verdienen. Entweder sammelt ihr einen einmaligen Betrag, oder ihr startet ein monatliches Crowdfunding per Steady oder dem Vorbild Patreon.com. Dazu Matthias Strobel

„Ich finde das einen fantastischen Weg, um exklusiven Content anzubieten für diejenigen, die tatsächlich bereit sind zu bezahlen beziehungsweise Künstlerinnen zu unterstützen. Auf der anderen Seite ist es auch eine Möglichkeit, die eigene Fan Base zu vergrößern, weil man eben auch auf Patreon selbst stattfindet.“

Ich selbst nutze beide Plattformen also steady und patreon für Thematakt also unterstütz mich da gerne thematakt.de/spenden – Achtung: Der Launch ist sehr wichtig, wenn ihr die Seite veröffentlicht und sagt: hier isse, viel Spaß, wird das wahrscheinlich nichts. Überlegt euch gut, welche Prämien könnt ihr anbieten. LGoony bietet z. B. ab 5 Euro im Monat einen Podcast und eine eigene Playlist an. Momentan unterstützen ihn da 58 Leute, die im Monat etwas mehr als 280 Euro zahlen. Das klingt erstmal ganz ordentlich, ist aber Brutto. Der Betrag muss noch versteuert werden, vorher zieht Patreon ein paar Prozente ab, und wenn jemand mit Paypal zahlt, zieht auch noch paypal ein paar Prozente ab und dann bleibt gar nicht mehr so viel übrig. Falls ihr monatliches Crowdfunding nutzen wollt, startet nicht zu niedridg. Wenn Fans euch da mit einem euro im Monat unterstützen wollen, kommt da wirklich gar nichts an. Bei Lgoony geht es bei 3Euro los. Ich finde das ist ein guter Preis. Bevor ihr aber T-Shirts und andere materiellen Werte versprecht, rechnet erstmal durch, ob sich Aufwand und Materialkosten überhaupt lohnen.
Eine andere Plattform, die anfangs nicht unbedingt für Musik bekannt war, auf der Tyga und Cardi B jetzt aber schon ordentlich Kohle verdienen. Onlyfans. Dazu nochmal Mathias Strobel:

„Plattformen wie Only Fans werden zwar im Kontext gesehen, dass es dort vor allem viel Content gibt, der nicht jugendfrei ist. Nichts desto trotz ist die Grundidee von Only Fans super. Die Möglichkeit als Künstlerin zu sagen: „Ich biete was an, das ich kreativ erschaffen habe und wenn du mein Fan bist, kannst du das erwerben.“ Ich glaube dass das eine fantastische Möglichkeit ist, um gerade die Super-Fans zu aktivieren und zu sagen: „Du kannst was von mir bekommen, das sonst keiner hat.“ Neben Only Fans gibt es noch Nifty Gateway. Ich bin sicher, dass es da in Zukunft noch eine ganze Reihe an Plattformen geben wird, die die Möglichkeit eröffnen, kreativen Content, physischen Content oder auch virtuellen Merch zu verkaufen. Ich glaube das ist eine fantastische Möglichkeit für aufstrebende Künstlerrinnen, Geld zu verdienen, sobald sie eine gewisse Fangruppe aktivieren konnten.“

Okay, wenn wir ehrlich sind: um Geld mit Musik zu verdien bzw. weil ihr Musik macht, über alle möglichen anderen Wege, klappt erst, wenn ihr schon eine ordentliche Fanbase habt. Theoretisch könnt ihr bei Twitch oder Youtube live gehen und auch damit Geld verdienen. Um Werbung bei YouTube einzublenden braucht ihr aber alleine schon 1.000 Youtube Abonnent*innen. Was Twitch angeht, hat mir ein Kollege, der auch Musikmanager ist, gesagt, dass man bei Twitch schon mehrmals in der Woche für mehrere Stunden online gehen sollte, um sich eine Fanbase aufzubauen. Wie ich schon vorher gesagt habe: Probiert verschiedene Plattformen und Tools aus – aber entscheidet euch. Ihr müsst nicht überall präsent sein. Lasst Twitter und Facebook weg, wenn ihr keinen Bock drauf habt. Macht euch aber nicht nur von einer Plattform abhängig. Drei verschiedene Accounts würd ich schon empfehlen, solange ihr euch auch drum kümmert und nicht einmal im Jahr alle Notifications abfrühstückt.
Jetzt ist auch die perfekte Zeit um sich bei Plattformen wie Bandsintown anzumelden. Bandsintown ist eine App, die Fans ursprünglich einfach angezeigt hat, wann ihr in ihrer Nähe live spielt. Mittlerweile zeigt die App aber auch eure Livestreams an, egal wo ihr live geht (YouTube, Twitch etc.). Es ist aber auch eine Social-Media-Plattform an sich. Ihr könnt also auch Fans Nachrichten schreiben und posten, wenn ihr einen neuen Song veröffentlicht habt. Nutzen das in Deutschland schon Leute? Cro hat da zumindest fast 200tausend Follower*innen, Helene Fischer über 50k und Peter Maffay knapp 14.000 – Bandsintown wird also wohl auch von älteren Fans genutzt.
Und es ist auch eine gute Zeit, um sich für Fördergelder zu bewerben z. B. bei der Initiative Musik.

Warum ihr eure Musik-Karriere nicht aufgeben solltet

So jetzt aber genug von Business, Networking und Geld und ran ans Musikmachen. Zum Abschluss motivierende Worte von Colin Schrinner, Patrick Thiede und Tobi Zumak.

Schrinner: „Wenn man das wirklich packen will, also wenn man wirklich mit Musik sein Brot verdienen will, dann bedeutet das, dass ich das auch als meine Berufung und meinen Job ansehen muss – mich dementsprechend 40+ Stunden dransetzen muss. Wie Döll mir letztens im Interview erklärt hat, wollte das halt auch, dass man eigentlich nie Feierabend hat. Diese Dedication und Leidenschaft muss man halt reinstecken, um erfolgreich zu sein. Das ist das Nonplusultra. Davon abgesehen braucht man natürlich starke Songs.“

Thiede: „Ich glaub ein wahrer Künstler wird immer irgendwie herausstechen und wird, wenn er wirklich an sich und seine Kunst glaubt und die ein oder anderen richtigen Business Entscheidungen trifft d.h. nicht alles alleine machen wollen, Aufgaben delegieren, sich gute Partner suchen, gute Team-Mitglieder suchen, die ihr Handwerk verstehen. Dann wird ein guter Künstler mit guter Musik sich über kurz oder lang immer durchsetzen.“

Zumak: „ Mehr denn je gilt für Newcomer und aufstrebende Künstler, mutig zu sein und zu machen. Einfach vorwärts zu kommen, in dem man Dinge tut, in dem man sich nicht zu sehr verkopft, sondern dass man selbst Erfahrungen sammelt. Erfahrungen sammelt man nur, indem man sich traut Fehler zu machen – auch in der Öffentlichkeit – auch ungewöhnliche Wege zu gehen und sich einfach auszuprobieren. Ich denke, dass das eine sehr sehr sinnvolle Strategie ist, um schnell vorwärts zu kommen, schnell zu lernen und auch an hartem Feedback und möglichen Fehlern zu wachsen und daraus zu lernen. Künstler sollten keine Zurückhaltung haben und selbstbewusst nach außen gehen. Sich nicht kleiner machen als sie sind. Künstler wollen auf eine Bühne, sie wollen von Leuten gesehen werden. Und genau mit diesem Selbstbewusstsein müssen sie draußen unterwegs sein und dem großen Ziel, die beste und einflussreichste Künstler*in zu werden sehr selbstbewusst gegenübertreten und machen. Einfach rausgehen und machen.“

Einfach machen – diese Einstellung ist soo wichtig. Indem ihr macht, lernt ihr. Ihr lernt euch kennen, ihr lernt, was ihr mögt, ihr lernt worauf ihr so gar kein Bock habt. Stärken und schwächen. Als Künstler*in oder allgemein wenn ihr selbstständig arbeitet, müsst ihr euch immer wieder die Frage stellen: Was ist das wichtigste, dass ich jetzt gerade tun kann? Einen neuen Song aufnehmen? Einen rausbringen? Ein Musikvideo planen? Eine Instastory posten? Meine E-mails checken? Entscheidungen treffen kostet Kraft. Und das kann überfordern, aber es ist wichtig. Damit ihr euch leichter entscheiden könnt, überlegt euch Ziele, die ihr messen könnt. Also z. B. am 30.06. will ich 2000 Follower*innen haben. Wenn euch das gar nicht wichtig ist, dann vielleicht bis zum am 1. April will ich meine EP rausbringen. Wenn ihr dieses Ziel klar habt, ergibt sich fast von alleine ein Zeitplan und euer Fokus. Ohne klare Ziele ist es für euch schwer überhaupt zu wissen, ob ihr in euren Augen erfolgreich seid oder nicht. Und Ziele zu erreichen, ist ein verdammt geiles Gefühl.

So ist es für mich mit dieser Folge. Hätte nicht gedacht, dass ich sie heute fertig bekommen würde, aber hab gestern bis halb 2 daran gearbeitet und es geschafft. Ich hoffe sehr, dass euch die Folge gefallen hat und ihr in alle anderen reinhört auf thematatk.de oder überall wo’s Podcasts gibt. Übrigens noch ein Ziel erreicht: 50 Bewertungen bei Apple Podcasts nächstes Ziel 60. Ich freu mich, wenn ihr Bewertungen da lasst. Ein weiteres Ziel war einen Newsletter zu starten. Den könnt ihr unter thematakt.de/newsletter abonnieren. Für noch mehr Tipps und Weisheiten. Danke auch an Amazon Music, die ThemaTakt am Freitag in die Ausgewählten Podcasts gepackt haben.
Empfehlt diese Folge an aufstrebende Künstler*innen weiter und an Leute die sich fürs Musikbusiness interessieren. Und unterstützt diesen Podcast unter thematakt.de/spenden oder paypal.me/thematakt. In der nächsten Folge erwartet euch wieder ein Interview. Zu Gast ist dann Tobi Zumak. Mein Name ist Tobias Wilinski vielen Dank fürs Lesen und bis bald!

Zu Seite 1 des Artikels.

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Tobias Wilinski lächelt freundlich. Neben ihm steht "Karriere-Tipps für Künstler*innen 2021"

Wie Künstler*innen ihre Karriere aufs nächste Level heben

In der letzten Folge ging es um die Musikbusiness-Trends 2021. Host Tobias Wilinski hat sich dafür Sprachnachrichten von 9 Leuten aus dem Musik-Business eingeholt. Die Leute hat er auch gefragt, welche Tipps sie aufstrebenden Künstler*innen in diesem Jahr geben würden, damit sie aufs nächste Level kommen. Natürlich kommt es darauf an, an welchem Punkt der Karriere eine Person sich befindet. Die Folge richtet sich besonders an Musiker*innen, die (noch) nicht von der Musik leben können.

Fragen, die in dieser Folge beantwortet werden:

– Wieso ist die Identität für Künstler*innen so wichtig?
– Welche Rolle spielt Social Media für aufstrebende Künstler*innen?
– Wie oft sollten Künstler*innen Musik veröffentlichen?
– Welche Chancen bieten Analysetools?
– Warum ist ein Team oder eine Manager*in wichtig?
– Wie kann ich mit Musik Geld verdienen?

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Gäste in dieser Folge:

Patrick Thiede (Labelmanager Chapter One und Walk This Way)
Lina Burghausen (Labelmanagerin 365xx und Online-Promoterin)
Colin Schrinner (Head of Tunecore, Germany)
Stefanie Rohn (Creative Director We Publish Music & Das Maschine)
Jens P. Neumann (Labelchef Urban Tree Music)
Matthias Strobel (Präsident MusicTech Germany)
Marina Buzunashvilli (Head of PR Sony Music Germany)
Leander Kirschner (Manager Aylo)
Tobi Zumak (Product Manager Four Music)

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Zu sehen ist das ThemaTakt-Logo und die Aufschrift "Musikbusiness-Trends 2021" daneben steht Tobias Wilinski und grinst schelmisch.

In-Game-Konzerte, Livestreaming… – Musikbusiness-Trends 2021

2021 wird wie wie 2020 eine große Herausforderung für Künstler*innen und beteiligte. Vor allem weil das Live-Geschäft fehlt. Was werden die Themen in diesem Jahr? Wir blicken Livestreaming, In-Game-Konzerte bei Fortnite oder Roblox, TikTok und Insta-Reels, Musik-Streaming und klären, ob die Deutschrap-Blase 2021 platzt. Außerdem geht es um die Musikproduktion mithilfe von Künstlicher Intelligenz, die Zukunft von Musik-Medien und den Wandel bei (Major-)labels.

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Wie die Corona-Krise das Musik-Business verändert steht auf einer Collage, auf der unter anderm Megaloh, D-Bo, Nash Nopper, Julia Grösche und Falk Schacht zu sehen sind

Skript: Wie die Corona-Krise das Musik-Business verändert

Die Corona-Krise hat das Leben von uns allen verändert.
Weltweit haben sich laut WHO mehr als 780.000 Menschen mit dem Virus angesteckt, in Deutschland haben sich laut Robert Koch Institut über 67.000 Menschen infiziert. Das ist der Stand heute am 1. April 2020.
Damit wir uns nicht gegenseitig anstecken, wurden viele Maßnahmen getroffen: Fast alle Läden mussten schließen, Kultur-Veranstaltungen wie Konzerte können in den nächsten Wochen nicht stattfinden etc.
Auch diese Folge ist eine Folge der Corona-Krise.
Eigentlich wären meine Freundin und ich jetzt noch im Vietnam-Urlaub, denn wir aber aufgrund der Reisebeschränkungen gar nicht antreten konnten.
Eigentlich hatte ich auch schon ein paar ThemaTakt-Interviews geplant, die ich jetzt nicht machen kann. Also hab ich überlegt, was ich machen kann, wenn Strandurlaub und persönliche Interviews nicht möglich sind und bin auf die Idee gekommen, Leute die ich schon für ThemaTakt interviewt habe zu bitten mir ein Fragen per Sprachnachricht zu beantworten schicken.

Die Frage um die es in dieser Folge geht, ist: Wie verändert die Corona-Krise deinen Job?

Mein Ziel war es, möglichst viele Leute zu Wort kommen zu lassen, um viele Bereiche der Musik-Industrie abzubilden.
Ihr hört in dieser Folge neben mir 32 andere Leute.
Das ist eine Hausnummer und da kann es schwierig werden zu folgen. Es kann also sein, dass ihr den Podcast pausieren und mal zurückspulen müsst. Ihr könnt Euch das Skript aber auch hier durchlesen! Zur Info: In Hab manche Nachrichtentöne vor ca. einer Woche bekommen, manche Audios aber auch erst gestern.
Damit die Folge übersichtlich bleibt, hab ich sie in 5 Teile gegliedert.

TEIL 1 KÜNSTLER*INNEN – DJs & PRODUCER*INNEN
TEIL 2 VERANSTALTER*INNEN UND DAS LIVE-GESCHÄFT (11:30)
TEIL 3 LABELS, VERTRIEBE, STREAMINGANBIETER (29:40)
TEIL 4 BILD UND VIDEOPRODUKTION (42:40)
TEIL 5 JOURNALIST*INNEN (47:27)

In diese Folge habe ich viele Stunden gesteckt, unterstützt mich, indem ihr die Folge teilt, Freund*innen von ThemaTakt erzählt und @thematakt folgt. Mit ThemaTakt verdiene ich noch kein Geld, ich bin aber dankbar für jede Person, die mich per Steady oder Paypal unterstützt. Schaut auf thematakt.de/spenden vorbei oder tipp paypal.me/thematakt um mich etwas zu unterstützen. Jeder Euro hilft.
Mein Name ist Tobias Wilinski
Ich danke allen Personen, die Teil dieser Folge sind und hoffe, dass ihr diese Folge gesund und zu Hause hört.
Teil 1 Künstler*innen – DJs & Producer*innen

Wir starten mit den Leuten, die im Mittelpunkt bzw. normalerweise einen Teil ihrer Karriere auf der Bühne stehen: Künstler*innen.
Ich habe Mauli, Mine und Megaloh gefragt, wie sich die Coronakrise auf ihre Arbeit auswirkt.

TON MAULI

Mauli hängt an keinem großen Label, er macht alles alleine. Das gibt ihm jetzt natürlich auch eine gewisse Freiheit.
Mauli hatte auch etwas Glück seine Tour ging von September bis Ende November 2019. Sprich die Tour ging gerade mal vor 4 Monaten zu Ende.

Die Tour von Künstlerin Mine war im Mai 2019. Da ist sie durch Deutschland, Österreich und die Schweiz getourt.
Die Arbeit leidet weniger, aber ihr fehlen die sozialen Kontakte.

TON MINE

Mine und Mauli arbeiten gerade an ihren Alben und haben ihre Touren erstmal hinter sich. Megaloh arbeitet auch an seinem Album – die Tour liegt aber noch vor ihm. Sie würde im September 2020 starten.

TON MEGALOH

Mine, Mauli und Megaloh scheinen in den ersten Wochen der Corona-Krise recht gelassen. Aber alle drei sind gestandene Künstler, die schon eine relativ große Fanbase haben und überhaupt eigene Tourneen spielen können. Bei Künstler*innen die gerade ihre Karrieren aufbauen, sieht das schon anders aus.
Abgesehen davon sind Mine, Mauli und Megaloh Künstler, die schon immer in sehr viele Bereiche ihrer Karriere involviert waren. Es ist nicht so, dass sie „nur“ singen oder rappen könnten. Alle drei produzieren ihre Musik selbst, kümmern sich um ihre Social Media-Auftritte und konzipieren teilweise ihre Musik-Videos selbst – sie können sich jetzt also in den ersten Wochen auf verschiedene Bereiche konzentrieren und haben verschiedene Standbeine.

Dass es in diesen Zeiten einen enormen Unterschied macht, wie viele Standbeine man hat bzw. wie viele Aufgaben man selbst übernimmt, zeigt sich auch bei DJs.
Ghanaian Stallion ist DJ und Megalohs Tour-DJ und produziert Songs.

TON GHANAIAN
Dj und Producer Ghanaian sagt, man kann noch gar nicht absehen, wie krass sich di Corona Krise auf die Gigs auswirken wird. Weil die Saison für ihn erst im Juni beginnt.
Ähnlich wie Ghanain Stallion geht es DJ Illegal von den Snowgoons.

TON DJ ILLEGAL

Dass die komplette Tour mit der legendären Crew Onyx wegfällt, ist schon krass. Das Positive: DJ Illegal ist kein reiner Tour-DJ. Auch er kann in diesen Zeiten Beats produzieren.
Das macht auch DJ Josi Miller. Obwohl sie bislang nur den Song „Looks to the Future“ veröffentlicht hatte:

TON JOSI MILLER

Josi Miller hat die Corono-Zeit genutzt um am 18. März ganz dem Zeitgeist entsprechend ihren Track „Songs to Stay Home to Pt. I“ rauszubringen.

Auch Gizem Adiyaman aka Meg10 ist kreativ geworden. Sie ist DJ und Gründerin der Veranstaltungsreihe Hoe_mies. Im Hoe_mies-Insta-Kanal hat sie ein starkes Format gestartet: Das heißt „Home not alone“. Im Insta-Livestream sprechen die Hoe_mies in den ersten beiden Folgen mit Salwa Houmsi über die Fragen: Wie werde ich eigentlich Journalist*in oder wie lebt es sich in der Selbständigkeit und wie handelt man sich gute Gagen aus.
Wann Gizem sich selbst wieder Gagen aushandelt ist allerdings erstmal unklar.

TON GIZEM ADIYAMAN

Mehrere Standbeine können in schwierigen Zeiten helfen.
Aber der Live-Bereich ist gerade tot.
Deswegen kann DJ Gizem Adiyaman aka Meg10 jetzt nicht easy auf ihr zweites Standbein als Veranstalterin wechseln.

André Mahdi geht es ähnlich. Er legt unter dem Namen DJ Sheik auf. DJ sein ist aber nur ein Nebenverdienst. Sein Hauptjob ist aber auch in der Eventbranche.
Er ist Disponent in einer Live-Agentur.
Das heißt er kümmert sich darum, dass Bühnen etc. aufgebaut werden, kalkuliert wieviel Aufbau-Personal es braucht und brieft es – sprich er übernimmt die Koordination. Auch ihm sind jetzt erstmal beide Jobs weggebrochen.

TON SHEIK

TEIL 2 VERANSTALTER*INNEN UND DAS LIVE-GESCHÄFT

Bleiben wir beim Live-Geschäft bzw. Veranstaltungen. Julia Gröschel ist freiberuflich Künstlermangerin. Sie ist aber auch bei Vice angestellt und veranstaltet alle Vice-Events z. B. die Vice House Party. Wo so auch das Booking übernimmt.

TON JULIA GRÖSCHEL

Trotzdem positiv bleiben. Das scheint auch das Motto von Max Schneider-Ludorff. Er ist der Gründer vom gerade erwähnten HipHop-Festival Tapefabrik.
Die Tapefabrik hätte eigentlich am 21. März in Wiesbaden stattgefunden und musste jetzt zum ersten Mal verschoben werden.

TON MAX SCHNEIDER-LUDORFF

Ein Datum für ein Festival ist also nicht nur ein Termin, den man sich ausdenkt und dann gib ihm. Dieser Termin verändert alles: Wann gehen welche Tickets in den Verkauf, den Marketing-Plan, jede Form der Kommunikation. In den nächsten Folgen wird es auch darum gehen, wie wir Künstler*innen und der Musik-Branche an sich helfen können: Eine Sache ist: Gebt Tickets für Events nur zurück, wenn ihr unbedingt müsst. Also wenn ihr in Geldnot sein. Falls nicht, behaltet alle eure Tickets erstmal, das ist für alle beteiligten deutlich entspannter und die Veranstalter*innen verlieren nicht all euer Geld auf einmal und sind im schlimsten Fall pleite.
Geld ist auch ein Grund warum Vorverkäufe sehr früh starten – teils mehr als ein Jahr vor dem Auftritt. Gerade große Acts sind sehr teuer, damit der Veranstalter Millionen zahlen kann, braucht er das Geld so früh wie möglich, um es quasi wie eine Bank zu halten.

Wenn es um HipHop-Veranstaltungen in Berlin geht, denke ich recht schnell ans Burgeramt.
In erster Linie ist das Selbstverständlich ein Burger-Restaurant, aber in den letzten Monaten auch ein Ort an dem Listening-Sessions von den Orsons, Morlockk Dilemma, OG Keemo oder Haze gestartet sind. Ich kenn kaum Leute, die so viel Liebe für Hip Hop haben und nach außen tragen wie Burgeramt-Besitzer Tan Erbas.
Der wie vermutlich die meisten von uns, noch gar nicht begreifen kann, wie das Coronavirus unser Leben auf den Kopf stellt.

TON TAN ERBAS

So schwer es fällt, hilft positives Denken in dieser Situation fürs erste am besten. Aber realistisch denken ist natürlich auch immens wichtig, weil Optimismus einen auch pleite zurücklassen kann. Besonders schlecht geht es gerade Booker*innen. Denn beim Booking ist es DIE Aufgabe Gigs für deine Künstler*innen an Land zu ziehen, Gagen auszuhandeln und Reisen zu organisieren.
Bookerin Sara Avitabile hat erst vor anderthalb Jahren ihre eigene Booking-Agentur The Saevi Agency gegründet. Gerade als es endlich lief, hat die Corona-Krise alles verändert.

TON SARA AVITABILE

Dem musikalischen Live-Geschäft geht es gerade sehr schlecht.
Das betrifft alle Menschen, die bei einem Konzert auf der Bühne stehen, die Leute dahinter und die Leute, die sich darum kümmern, dass die Bühne aufgebaut wird. Auch Leute, die Licht und Ton machen. Nicht zu vergessen: Leute die Promo für Konzerte machen, die dafür sorgen, dass Interviews stattfinden und ein Konzertbericht in der Zeitung landet. Das betrifft Nash Nopper sie ist Online-Promoterin die sich auf Live-Promotion spezialisiert hat.

TON Nash

Obwohl Promoterin Nash Nopper Jobs weggebrochen sind, sieht eine leichte Verbesserung. Medien berichten wieder etwas mehr über Musik und Kultur.
Wie die deutschen HipHop-Medien und Journalist*innen mit der Corona-Krise umgehen, erfahrt ihr später in der Folge.
Erstmal bleiben wir bei der Promo Lina Burghausen hat zwar auch das Projekt 365 female MCs gegründet und legt als DJ auf, ihr Geld verdient sie aber als Promoterin und sieht da viele Unsicherheiten.

TON LINA

Lina Burghausen spricht hier wichtige Punkte an:

Die Musik-Industrie ist sehr verknüpft und das schafft Abhängigkeiten. Künstler*innen sind davon abhängig, dass Booker*innen sie buchen und sie auf diese Weise Promoter*innen bezahlen können.
Der zweite Punkt:
Geld verdienen Künstler*innen vor allem dadurch, dass sie auftreten und beim Gig im Idealfall noch Merch und CDs verkaufen können.
Sven Nawrath hat 2010 eine Seite gegründet, auf der Musiker*innen CDs pressen lassen können – auch in kleineren Stückzahlen. Die Seite heißt Mayodi.de.
Nawrath hofft, dass CD-Verkäufe Künstler*innen etwas aus der Krise helfen können.

TON SVEN NAWRATH

Sven Nawrath von Mayodi.de investiert auch in verschiedene Musik-Startups aus dem Live-Geschäft. Er sagt, selbst dass er in der Phase vorsichtiger geworden ist zu investieren. Er glaubt, dass sich der Musikmarkt auf jeden Fall erholen wird, aber fragt sich natürlich wann.

JETZT STARTEN WIR MIT TEIL 3 LABELS, VERTRIEBE, STREAMINGANBIETER

In den nächsten Minuten konzentrieren wir uns vor darauf wie Labels und Unternehmen, die mit Labels zusammenarbeiten mit der Corona-Krise umgehen.
Danny „D-Bo“ Bokelmann ist chef von Wolfpack Entertainment. Der sein Coronavirus-Wissen gerade unter anderem in seiner Insta-Story teilt, aber momentan ganz schwer kalkulieren kann, wie es finanziell für sein Label in Zukunft aussehen wird.

TON DANNY „D-BO“ BOKELMANN

Früher war Julia Fikus auch bei Wolfpack Entertainment. Mittlerweile hat sie ihr eigenes Musiklabel gegründet: 21 Gramm. Dort kümmert sie sich ums Label- und Produktmanagement und übernimmt auch die Künstlerbetreuung.
Sie arbeitet jetzt mit ihren Kolleg*innen im Home-office. Dadurch fehlt ihr besonders der persönliche Kontakt.

TON JULIA FIKUS

Julia Fikus vom Label 21 Gramm hat gerade ihre Arbeit mit Vertrieben angesprochen. Vertriebe kümmern sich vor allem darum, dass Musik auf Streamingplattformen wie Spotify und Deezer und im Laden landen und versuchen ihre Songs in Playlisten zu platzieren.
Viktoria Weber ist Marketing Managerin beim Vertrieb Zebralution.
Zebralution kümmert sich neben dem Vertrieb von Musik auch um Labels Services also z. B. Marketingstrategien entwickeln Label-Partner beraten.
Dadurch dass momentan Läden wie Media Markt und Saturn geschlossen sind, findet auch der Vertrieb Musik vor allem online statt.

TON VIKTORIA WEBER

Das digitale Geschäft ist wichtiger denn je, sagt Viktoria Weber von Zebralution. Aber Streaming alleine kann Künstler*innen nicht retten und tatsächlich streamen sogar etwas weniger Leute in diesen Krisen Zeiten Musik.
Und die Leute hören auch weniger neue Musik – vermutlich weil sie Musik, die sie schon kennen etwas mehr beruhigt.
Um jetzt die Playlists zu erstellen, die Nutzer*innen hören wollen geht es Mara Spitz. Sie ist Content und Editorial Managerin bei Deezer für Deutschland, Österreich, Schweiz.

TON MARA SPITZ

Zurück zu Labels.
Nicht nur Musik-Läden sind geschlossen, sondern auch Klamottenläden.
Ein Label das recht frisch aus dem Vintage-Kleidungsladen 2live Fashion hervorgegangen ist, ist 2Live Entertainment. Stefan Piepscheck aka Major hat beides Mitgegründet und übernimmt das Künstlermanagement der 65 Goonz.

TON STEFAN „MAJOR“ PIEPRZYK

vorproduzierte Musik-Videos sind auf jeden Fall gerade viel Wert. Momentan sind zwar nur die 65Goonz auf dem Label gesignt, die Auswirkungen des Corona-Virus ernorm, sagt auch 2live entertainment-Geschäftsführer Julian Behrens

TON JULIAN BEHRENS

Für die Abflachung der Fallzahlen-Kurve werde auf der ganzen Welt Maßnahmen getroffen.
Und Leute auch aus dem Urlaub zurückgeholt – wie z. B. den Labelbetreiber Alex Föll.

TON ALEX FÖLL/SICKLESS PT 1

Alex Föll, kennen manche von euch unter dem Künstlernamen Sickless. Er ist Gründer und A&R von zwei Labels Block Opera und wirscheissengold. Föll sieht in der Corona-Krisen Chancen und Risiken für die Musik-Industrie.

TON ALEX FÖLL/SICKLESS PT 2

Wir müssen gemeinsam durch diese Zeit gehen und dürfen nicht vergessen, dass es vielen Teilen der Gesellschaft sehr schlecht geht.
In der Musikbranche trifft es neben Plattenläden, die keinen Online-Verkauf haben, besonders Leute, die im Live-Bereich, arbeiten und Leute in der Bild- und Videoproduktion.

KOMMEN WIR ZUM TEIL 4 BILD UND VIDEOPRODUKTION

Das letzte Label, auf das wir blicken ist Urban Tree Music & Media. Das Besondere hier ist, dass das Label vor allem durch Videoproduktionen Geld verdient. Das stellt Urban Tree Music Labelchef Jens P. Neumann gerade vor besondere Herausforderungen.

TON JENS P. NEUMANN

Wie geht man mit einer Situation um, in der man die nächsten Wochen nicht planen kann? Vor dieser Frage stehen gerade ganz ganz viele Menschen.
Videodrehs im herkömmlichen Sinne sind gerade quasi unmöglich.
Das heißt auch Kameramann Philipp Henke ist erstmal arbeitslos und weiß nicht, wann er in Zukunft wieder Aufträge bekommt.

TON PHILIPP HENKE

So wie Philipp Henke wird es jetzt vielen Leuten gehen, die hauptberuflich filmen obere eben Fotografieren. Wie Fotografin Janina Wagner. Auch ihr sind erstmal alle Aufträge weggebrochen.

TON JANINA WAGNER

Ich fass mal kurz zusammen, was ich aus all diesen Sprachnachrichten gezogen habe:
Die Corona-Krise trifft alle Menschen, die in der Musik-Industrie arbeiten und verändert ihre Jobs.
Besonders hart trifft es Leute, die im Live-Bereich arbeiten – und der ist sehr groß – und alle Leute, die durchs filmen und fotografieren ihren Lebensunterhalt verdienen bzw. die Leute treffen MÜSSEN, um zu arbeiten.
Und Leute treffen und sie filmen das macht vor allem ein Berufszweig.

TEIL 5 JOURNALIST*INNEN

Worüber berichtet man, wenn eigentlich nichts passiert?
Okay, das ist jetzt überzogen formuliert, weil Künstler*innen ja immer noch Musik rausbringen können und sich über Social Media-Kanäle äußern können, aber die Corona-Krise sorgt nunmal auch dafür, dass Konzerte ausfallen und manche Alben und Songs erstmal nicht veröffentlicht werden.
Denn wie wir gelernt haben – Geld verdienen Künstler*innen Live – und warum ein Album rausbringen, wenn man die Tour gar nicht spielen kann.
Zurück zum Journalismus. Wir hören jetzt immer zwei Sprachnachrichten direkt hintereinander.
Als erstes hört ihr Falk Schacht und Malcolm Ohanwe. Bund beide sind unter anderem für den Bayrischen Rundfunk tätig und beide sind Podcaster.

TON FALK SCHACHT & MALCOLM OHANWE

Dadurch dass beide auch Live-Podcasts machen und an Podiums-Diskussionen teilnehmen oder moderieren, sorgt also dafür, dass auch sie – ähnlich wie Künstler*innen in den Live-Bereich fallen – und gerade nicht auftreten können.

Zwei Leute, die ihr gemeinsam in der ThemaTakt-Youngsters-Folge hören könnt und die gerade recht ähnlich mit der Situation umgehen, sind Zino von der Backspin und alles gold und Alex Barbian von rap.de, nicetry und MTV.

TON ZINO BACKSPIN & ALEX BARBIAN

Alex und Zino sind fleißige Bienchen, die vor allem Insta-Live nutzen.
Ein Problem hierbei: Bei YouTube können wir Werbung schalten, bei Insta-Live geht das soweit ich weiß noch nicht.
Qualitativ ist da wie Zino sagt natürlich schon ein Unterschied, ob ich ein Interview mit drei HD-Kameras filme und schneide oder eben zwei Leute beobachte, die sich mit der Selfie-Cam filmen.
Aber natürlich hat es auch seinen Reiz Live bei einem Interview dabei zu sein und es eben ungeschnitten sehen zu können.
Kommen wir zu den nächsten beiden: Die könnt ihr im ThemaTakt-Jahresrückblick zusammen hören. Fionn Birr vom Juice Magazin und die freie Journalistin Naima Limdighri.

TON FIONN BIRR & NAIMA LIMDIGHRI

Auch für den Journalismus ist die Lage Ernst. Magazine, die sich auf Events spezialisieren wie z. B. das Printmagazin Tip haben erstmal nichts zu berichten. Angebote die also sehr abhängig vom Live-Bereich sind, müssen sich jetzt eigentlich neu erfinden, um auch die nächsten Monate zu überleben. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan. Die Juice hat gerade den Relaunch gestartet und viele Sachen geplant, jetzt heißt es für Fionn Plan nochmal. Die Juice könnt ihr sehr entspannt mit einem Online-Abo unterstützen.
Auch für die Juice geschrieben hat mein letzter virtueller Gast Jan Wehn. Er macht unter anderem den Podcast All Good für interviewt er Leute auch am liebsten, wenn sie direkt vor ihm sitzen.

TON JAN WEHN

Amen.
Ich checke auch keinen Coronavirus-Liveticker, aber hör den Podcast „Das Coronavirus Update mit Christian Drosten“.
Das ist ein Podcast von NDR Info.

Wie verändert die Corona Krise meinen Job?

Auch ich bin freiberuflich.
Mein Geld verdiene ich beim rbb – dem Rundfunk Berlin-Brandenburg. Dafür muss ich normalerweise von Berlin nach Potsdam pendeln. Beim rbb arbeiten die meisten jetzt natürlich auch im Homeoffice, weil ich aber gerade noch quasi im Urlaub bin, weiß ich noch gar nicht, wie sich meine Arbeit dort verändert.
Ich kann auch noch nicht sagen, ob mir da Arbeit und Geld fehlen wird, aber ich werde da auf jeden Fall noch Einkommen haben. Da geht es mir schon besser als vielen anderen Freiberufler*innen.

Bei ThemaTakt sieht das anders aus.
Wirtschaftlich gesehen, macht ThemaTakt noch keinen Sinn, ich kann durch Steady und Paypal-Spenden gerade so die laufenden Kosten decken, aber das Equipment hat ein paar Tausend Euro gekostet und für meine Arbeitszeit bekomm ich quasi null Euro.

Warum mach ich ThemaTakt also überhaupt?
Mehrere Punkte:
Ich hab die Hoffnung, dass ThemaTakt Geld einbringen kann, durch Euch als Community oder durch Werbung – wobei beides durch die Coronakrise schwieriger wird – aber es ist trotzdem eine gute Phase um als Podcast zu wachsen und mehr Hörer*innen zu begeistern.
Der zweite Punkt ist der Wissensaustausch. Mir schreiben oft Künstler*innen, dass sie durch den Podcast viel übers Musik-Business lernen. Manche haben auch ThemaTakt-Gäste kontaktiert und arbeiten jetzt zusammen.
Der dritte Punkt: Ich kann gar nicht anders. Aus irgendeinem Grund brenne ich dafür. Ich muss und ich will ThemaTakt machen.
Das Geld entscheidet alleine darüber wie oft ich Folgen veröffentlichen kann.

Also wenn ihr mich Tobias Wilinski unterstützen könnt und wollt, gibt es dafür viele Möglichkeiten. Die findet ihr auf thematakt.de/spenden. Ihr könnt auch paypal.me/thematakt eingeben und mich unterstützen. Danke an Hakan und Melanie die das in der letzten Woche getan haben. Vielen dank auch an all meine 32 Gäste, von denen ihr die meisten auch in den anderen ThemaTakt-Folgen hören könnt. Ihre Namen und noch mehr Zitate und Infos.
In der nächsten Folge hört ihr sie auch. Dann gucken wir uns an, wie ihr Künstler*innen in dieser Zeit unterstützen könnt. Damit ihr die Folge nicht verpasst abonniert den ThemaTakt-Podcast auf Spotify, Deezer oder Apple Podcasts.

Wir haben in dieser Folge gelernt, dass die Musik-Industrie sehr verknüpft ist. Wir sind alle irgendwo abhängig voneinander – und das ist nicht nur ein Nachteil, sondert sorgt hoffentlich dafür, dass wir uns jetzt alle mehr austauschen, unterstützen und zusammenhalten.
Das gilt nicht nur für die Musik-Industrie, sondern für uns alle.
Wir werden diese Krise überstehen und sie wird uns leichter fallen, wenn wir füreinander da sind.

Dass wir auch wenn diese Krise vorbei ist, zusammenhalten, gesellschaftliche Probleme gemeinsam angehen und wir nicht vergessen:
Gedenken wir den Menschen die beim rassistischen Anschlag am 19. Februar 2020 in Hanau getötet wurden Gökhan, Said Nesar, Fatih, Mercedes, Hamza, Ferhat, Vili-Viorel, Kaloyan und Sedat.

Wie die Corona-Krise das Musik-Business verändert steht auf einer Collage, auf der unter anderm Megaloh, D-Bo, Nash Nopper, Julia Grösche und Falk Schacht zu sehen sind

Wie die Corona-Krise das Musik-Business verändert

Die Corona-Krise hat das Leben von uns allen verändert.
Weltweit haben sich laut WHO mehr als 780.000 Menschen mit dem Virus angesteckt, in Deutschland haben sich laut Robert Koch Institut über 67.000 Menschen infiziert. Das ist der Stand heute am 1. April 2020.
Damit wir uns nicht gegenseitig anstecken, wurden viele Maßnahmen getroffen: Fast alle Läden mussten schließen, Kultur-Veranstaltungen wie Konzerte können in den nächsten Wochen nicht stattfinden etc.
Auch diese Folge ist eine Folge der Corona-Krise.
Eigentlich wären meine Freundin und ich jetzt noch im Vietnam-Urlaub, denn wir aber aufgrund der Reisebeschränkungen gar nicht antreten konnten.
Eigentlich hatte ich auch schon ein paar ThemaTakt-Interviews geplant, die ich jetzt nicht machen kann. Also hab ich überlegt, was ich machen kann, wenn Strandurlaub und persönliche Interviews nicht möglich sind und bin auf die Idee gekommen, Leute die ich schon für ThemaTakt interviewt habe zu bitten mir ein Fragen per Sprachnachricht zu beantworten schicken.

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TEIL 4 BILD UND VIDEOPRODUKTION (42:40)
TEIL 5 JOURNALIST*INNEN (47:27)

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Danny "D-Bo" Bokelmann im ThemaTakt-Interview mit Tobias Wilinski

#42 Danny „D-Bo“ Bokelmann (Wolfpack-Entertainment-Labelchef und Manager)

Chakuza, KC Rebell, Bushido, Raf Camora – die Liste der Leute, mit denen Danny Bokelmann zusammengearbeitet hat, ist lang. Als Musiker nennt er sich D-Bo und veröffentlicht von 2001 bis 2013 sieben Alben. Entscheidet sich aber seine Solo-Karriere zu beenden und sich als Chef vollkommen auf sein Label Wolfpack Entertainment zu konzentrieren.
Im Gespräch geht es um die Arbeit mit Künstler*innen (im Moment sind das Antifuchs und Niqo Nuevo), in welchem Fall man zu Wolfpack statt zum großen Major-Label gehen sollte und worauf ihr achten müsst, wenn ihr selbst Labelarbeit machen wollt.
D-Bo hat – bevor er Wolfpack gegründet hat – 2001 I Luv Money Records mitgegründet zusammen mit King Orgasmus One, Bass Sultan Hengzt und Bushido.
Über das Label erschien z. B. auch Bushidos Demo-Album „King of KingZ“ –
damals noch auf Kassette. Um eigene Musik zu vertreiben war er auch an der Gründung des Vertriebs Distributionz (heißt heute Distri) beteiligt.
Wenn ihr den Unterschied zwischen Vertrieb und Label noch nicht kennt:
(Ein Vertrieb kümmert sich fast ausschließlich darum, dass eure Musik auf iTunes, Spotify und im Laden landet, ein Label arbeitet auf ganz vielen Ebenen mit euch.)
2004 also drei Jahre später gründet er – wieder mit Bushido – das Label ersguterjunge und 2008 eben sein eigenes. Ihr merkt da ist verdammt viel, über das Tobias mit ihm Reden könnte, aber in dieser Folge geht’s vor allem um die Gegenwart:
Wie kann ich als Künstler heutzutage erfolgreich sein, wie viel Spotify-Streams brauch ich zum Überleben, sollte ich ein eigenes Label gründen?
Über seine Vergangenheit hat D-Bo unter anderem mit MC Bogy, Jule Wasabi und Shana Backspin gesprochen, gönnt euch die Interviews auf YouTube.
Aber bevor ihr das macht, hört euch erst die ThemaTakt-Folgen an. Die findet ihr bei Apple Podcasts, Deezer und Spotify. Abonniert den Podcast und bewertet ihn bitte.
Ihr könnt diesen Podcast unterstützen unter paypal.me/thematakt.
Hört diese Folge bis zum Ende, da hört ihr einen Ausschnitt aus einem der ersten Interviews von Tobias Wilinski – D-Bo saß damals mit am Tisch.

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Marc Leopoldseder im ThemaTakt-Podcast

ThemaTakt-Interview #27: Marc Leopoldseder (Juice, Splash! Mag, Believe)

Marc Leopoldseder im ThemaTakt-Podcast neben ihm sitzt der Host Tobias Wilinski.Bei meinem heutigen Gast weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.
Er macht zwar keine Musik, aber ich bin großer Fan ihm. Marc Leopoldseder ist von 2001 bis 2013 Redakteur bei der Juice – Europas größtes Printmagazin für Rap und Hip Hop. Anschließend arbeitet er für zwei Jahre als Chefredakteur fürs Splash! Mag. (Wie für ihn der Wechsel von Print- zu Video-Interviews ist, erfährst du im Interview.) Zwischendurch ist er Mitgründer von All Good (check den Podcast!). Mittlerweile eine der Top-Adressen für guten Musikjournalismus. Seit knapp drei Jahren arbeitet er als A&R bei Believe – das ist ein großer Musikvertrieb. Falls du die letzten ThemaTakt-Folgen noch nicht gehört hast. Ein Vertrieb kümmert sich darum, dass Musik im Laden landet oder eben bei Spotify, Apple Music und so weiter.
Marc Leopoldseder kennt beide Seiten sehr gut. Den Journalismus und die Musikindustrie. Deswegen ist mit dem Interview ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen. Worum es in den nächsten 90 Minuten geht?
– Wie Aggro Berlin das Business verändert hat.
– Wie Marc Leopoldseder aufstrebende Künstler entdeckt.
– Wie Künstler auf Playlisten kommen.
– Warum Playlisten gefährlich sein können.
– und wann es sich lohnt eine Box zu seinem Album zu machen.
Hör das Interview auf jeden Fall bis zum Ende.
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Viel Spaß beim Hören!