Tobias Wilinski, das ThemaTakt-Logo und die Aufrschrift ThemaTakt Radio.

Music + Talk-Format „ThemaTakt-Radio“ ab jetzt auf Spotify!

Endlich wieder über Mukke reden!

Songs entdecken, über sie sprechen und sie natürlich auch hören – das erwartet euch bei ThemaTakt-Radio. Es ist ein Music + Talk-Format, dass es exklusiv auf Spotify gibt. Host ist Tobias Wilinski, zu Gast sind Spannende Leute aus der Musikwelt. Sie präsentieren in der Show ihre Lieblings-Songs, reden über die Produktion ihrer eigenen Lieder oder stellen unterschätzte Künstler:innen vor. Die ersten Gäste sind Tamara „TAM“ Güçlü, Alexander Barbian und (bald) Megaloh! Folgt ThemaTakt-Radio auf Spotify.

Hört auch den Musikbusiness-Podcast ThemaTakt!

Tobias Wilinski (ThemaTakt) neben Andreea Gleeson (TuneCore-CEO) auf dem Reeperbahn-Festival.

Auf dem Reeperbahn Festival mit…

Rund 25.000 Besucher*innen über vier Tage gab’s auf dem Reeperbahn-Festival 2021. 35 Venues, 285 Liveshows und 250 Acts. Beim Festival gibt’s nicht nur Konzerte, sondern auch ein Konferenzprogramm. Das klingt jetzt sehr politisch, ist es aber gar nicht (also oft schon). Es sind einfach Vorträge, Diskussionen oder auch Einzelcoachings. 2020 gab’s den Konferenzteil nur digital. In diesem Jahr gab’s rund 2.0000 teilnehmende Fachbesucher*innen. Außerdem gab’s Showcases wo Labels z. B. ihre Künstler*innen präsentieren wollen, Networking-Events und 4-Awardverleihungen.

In dieser Folge findet ihr Interviews mit Reeperbahn Festival-Geschäftsfüher Alexander Schulz, TuneCore CEO und Keychange-Botschafterin Andreea Gleeson gesprochen und mit Marit Posch. Die hat einen Talk zum Thema „Wie komme ich in Playlisten“ gehalten, der natürlich gut besucht war. Marit Posch ist Deutschlandchefin von IDOL. Das ist ein Digitalvertrieb, der in Paris sitzt. Außerdem ist sie Mitgründerin von Hyper Culture einem Musikprojekt-Management und hat schon 2009 Labels mit Modeselektor gegründet. Ihr merkt, es ist längst überfällig, dass Marit Posch in diesem Podcast zu Gast ist.

Kapitel:

03:14 Marit Posch-Interview
07:29 Wie viele Songs sollte ich veröffentlichen
13:26 Wünsche für die Musikindustrie
17:43 Andreea Gleeson-Interview
19:05 Fokus für TuneCore – Indie-Künstler:innen supporten
22:04 „Music-Publishing braucht Modernisierung“
23:50 Wie TuneCore und Keychange für Gleichberechtigung kämpfen
31:37 Alexander Schulz-Interview
33:03 Reeperbahn-Festival-Geschichte
42:54 Zukunftspläne Reeperbahn-Festival
48:20 Wie werde ich auf dem Reeperbahn-Festival gebucht?

Keychange Studie „Geschlechtervielfalt in der Musikwirtschaft“

„Be the Change“ Studie.

Unterstützt ThemaTakt unter https://www.paypal.com/paypalme/thematakt

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——
Musik: Benethy

Intro-Voice: Henrike Möller

Interview & Produktion: Tobias Wilinski

Genannte Namen und Begriffe:

Danger Dan
Spotifys Release Radar
Radio Juicy
Battle of The Bands (Show)
CBGB (Club)
TuneCore-Rewards (eine Masterclass)
Songtrust
Centric
FL Studio
Native Instruments
Nuclear Blast
Groove Attack
Groover
TikTok
FKP Scorpio
Karsten Jahnke Konzertdirektion
Häkken
Elbjazz
South By Southwest
Anchor-Award
German Music Talent Wunderkinder
Mojo Club
James BKS

Die Aufschrift Musikbusiness-Update-August. Rechts ThemaTakt-Host Tobias Wilinski

Musikbusiness-Update August 2021 – Majorlabels, Spotify & Milliardenbeträge

Warner Music, Rihanna, Milliarden-Beträge

In dieser Folge erfahrt ihr, was ihr an Musikbusiness-News verpasst habt. Abonniert den ThemaTakt-Podcast, um die News früher zu bekommen.

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Themen:

– Major-Labels machen 2.5 Millionen Dollar pro Stunde
– Hybe to the moon
– deutsche Musikindustrie wächst weiter
– Spotify gewinnt 7 Millonen Premiumnutzer*innen hinzu
– Spotify will eigene Aktien zurückkaufen
– Rihanna ist Milliardärin
– AEG Presents will nur geimpfte auf Events lassen
– UK-Regierung startet ein Versicherungsprogramm für Konzertausfälle
– Für Live Nation geht’s bergauf
– Warner rüstet nach Börsengang um
– Distrokid über eine Milliarde wert
– Rin startet nachhaltige Streetwear Marke „Ljubav“
– WMG x Lightbox
– Warner x Madonna
– Linktree kauft MusicLinks
– TikTok x Shopify
– Haftbefehl und Shirin Davids mit Eistees
– Stirbt der Streaming Megahit?
– Kanye West bringt zum Donda-Album eine eigene Bluetooth Box raus
– Streaming-Dienst Anghami baut Entertainment Venues auf der ganzen Welt
– Spotify bringt Sänger Schmyt mit Riesenfläche auf den Time Square
– Alex Barbian startet seinen Podcast Sinus (und ist per Sprachnachricht zu Gast)


Die Major-Labels machen 2.5 Millionen Dollar pro Stunde
Wie viel Kohle haben die drei Majors im 2 Quartal 2021 gemacht? Das hat Music Business Worldwide ausgerechnet. Demnach hat Recorded Music 4,6 Milliarden Dollar generiert ein Plus von 40% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Wenn man die globalen Publishing Einnahmen dazurechnet haben die Universal-, Sony- und Warner Music Group sogar 5.6 Milliarden Dollar umgesetzt. Also knapp 62 Millionen Dollar pro Tag.

Hybe to the moon
Ein Plus von 40% lächerlich. HYBE das Label BTS hat das doppelte Wachstum. Um mehr als 79% ist der Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal gewachsen. Von 108 auf 244 Millionen Dollar


Die deutsche Musikindustrie wächst weiter
In den ersten 6 Monaten des Jahres hat Deutschlands Musikindustrie mehr als 900 Millionen Euro umgesetzt. Alleine von physischen Musikverkäufen und Streaming. Nach dem ersten Quartal war die deutsche Musikindustrie laut BVMI um 9% gewachsen. Nach dem 2. Quartal ist es eine Steigerung von mehr als 12 Prozent im Vorjahresvergleich. Fast 80% der Einnahmen kommen aus dem Digitalgeschäft. Die Trends aus dem 1. Quartal haben sich weiter fortgesetzt. Die CD-Verkäufe sind weiter eingebrochen, die Vinyl-Verkäufe weiter gestiegen. Ich sage, dass spätestens in 2 Jahren die Vinylverkäufe mehr einbringen werden als CD-Verkäufe.

Spotify gewinnt 7 Millonen Premiumnutzer*innen hinzu
Im ersten Quartal waren es 158 im 2. Quartal sind es 165 Millionen Premium-Abonennt*innen. Im Vergleich Netflix konnte nur ein Viertel davon also 1.5 Millionen Leute dazugewinnen.

Spotify will eigene Aktien zurückkaufen
Und das im Wert von 1 Milliarde Dollar. Im Moment ist Spotify knapp 37 Milliarden Dollar wert. Das hängt aber immer vom Aktienkurs ab, steigt er ist das Unternehmen mehr wert, sinkt er ist das Unternehmen weniger wert. Und könnte z. B. schneller von konkurrierenden Unternehmen gekauft werden. Falls ihr euch also mal gefragt habt, warum CEOs überhaupt Wert auf den Aktienkurs geben, weil das Geld haben sie ja eh eingesammelt. Das ist ein Grund. Und warum kauft ein Unternehmen jetzt seine eigenen Aktien? Ein Grund ist, dass der Kurs dadurch steigen kann, alleine von der Ankündigung. Spotify sagt damit nämlich: „wir glauben so sehr an unser unternehmen, dass wir jetzt aktien von uns selbst kaufen.“ und spotify sagt damit auch, dass die Aktien gerade günstig sind. Weil Aktienkurse durch Angebot und Nachfrage entstehen, ist zu erwarten, dass der Kurs steigt, sobald Spotify anfängt für 1 Milliarde Aktien zu kaufen. Um das auch noch in einen Maßstab zu setzen. Vivendi also das Mutterunternehmen der Universal Music Group hat knapp 1.45 Milliarden Dollar an Spotify anteilen – und möchte die auch nicht verkaufen. – Disclaimer: Ich selbst habe auch Spotify-Aktien seit Dezember 2020. Würde ich sie heute verkaufen, hätte ich 18% Verlust gemacht. Gucken wa mal.

Rihanna ist Milliardärin
Forbes schätzt ihr Vermögen auf 1.7 Milliarden Dollar. Damit ist wealthiest female artist und hinter Oprah Winfrey zweitreichste Entertainerin. Das liegt aber weniger an Rihannas Musik, sondern vor allem an ihrem Kosmetik-Unternehmen Fenty Beauty. Rihanna gehören 50% davon und die sind 1.4 Milliarden Dollar wert. Als Fotograf*innen Rihanna auf ihr Millardärinnen-Dasein angesprochen haben, soll sie geantwortet haben. „God is Good.“ By the way. Das ist die Bedeutung meines. Tobias heißt Gott ist gut. Falls ihr euch das mal gefragt habt.

AEG Presents will nur geimpfte auf Events lassenDer Anschutz Entertainment Group oder AEG gehören Venues in den USA beispielsweise und verlangt ab dem 1. Oktober, dass Konzertbesucher*innen sowie Mitarbeiter*innen geimpft sind. Grund ist u. a. die Ausbreitung der Deltavariante. Ob die Impfflicht so einfach durchzusetzen ist, wird sich zeigen, weil manche US-Bundesstaaten diese Impfflicht verbieten.

Die Regierung Großbritanniens startet ein Versicherungsprogramm für Konzertausfälle
1 Milliarde Dollar will die Regierung bereit halten, falls Events wegen Covid gestrichen werden. 1 Milliarde Dollar oder 750 Millionen Pfund – klingt erstmal viel, aber der Livesektor in UK ist Schätzungsweise jährlich 70 Milliarden Pfund wert. 700.000 Jobs. Da kann man auch schon mal was für ausgeben.

Für Live Nation geht’s bergauf Fünf Quartale in Folge sind die Einnahmen von Live Nation gesunken.Das liegt vor allem an der Pandemie und dass es kaum Konzerte gab. Im 2. quartal des Jahres sind die Einnahmen aber wieder gestiegen. Vor allem US und UK sind laut CEO Rapino dafür verantwortlich. Mit mehr Impfungen in Europa und Kanada sieht er auch hier Potenzial für große Events. Die meisten von Live Nations Haupt-Festivals waren laut Rapino in Rekordzeit ausverkauft und das, obwohl die Preise 10% Höher als 2019 waren. Außerdem geben Fans auf den Events deutlich mehr aus als vor 2 Jahren.

Warner rüstet nach Börsengang um
Seitdem Warner Music an die Börse gegangen ist, hat sich das weltweite Team stark verändert. In 10 Märkten u. a. Frankreich, Deutschland oder China hat Warner die Chef*innen getauscht. Der CEO von Warner Music Central Europe mit Sitz in Deutschland war z. B. Bernd Dopp, der jetzt nach 37 Jahren bei Warner Music aufhört. Seinen Job machen jetzt Doreen Schimk und Fabian Drebes. Die erste Doppelspitze eines Majorlabels in deutschland. Im Gespräch mit Music Business Worldwide lässt sich Warners President, International, Recorded Music Simon Robson nicht in die Karten schauen. Er sagt nur, dass die Entscheidungen alle unter ganz eigenen Umständen getroffen wurden. Aber er ist sich sicher, dass die neuen Führungsteams Warner zur Wachstum verhelfen werden. In einer Umgebung in dem das Musikbusiness sowohl globalisierter als auch hyper-lokalisierter denn je sei.
Im September will Universal Music ja auch an die Börse gehen. Mal schauen, ob es dann auch dort viele Änderungen geben wird.

Distrokid ist ein Einhorn
Der DIY-Distributionsdienst Distrokid ist nach einer Investitionsrunde 1.3 Milliarden US-Dollar wert. Startups, die eine Bewertung von 1 Milliarde erreichen, nennt man Unicorns also Einhörner. Außerdem hat Distrokid verkündet, das 2 Mio. Künstler*innen mittlerweile die Plattform nutzen. Das Unternehmen schätzt, dass mehr als 1 Drittel der weltweit veröffentlichten Musik über Distrokid vertrieben wird.

Rin startet nachhaltige Streetwear Marke „Ljubav“Die Kollektion besteht aus 5 Teilen, die wiederum zu 98% aus organischer Baumwolle bestehen soll. Produziert in Portugal. Nen Hoodie gab’s für 90 ein Shirt für 45 Euro. Die gesamte Kollektion ist aber schon ausverkauft.

WMG x Lightbox
Die Warner Music Group arbeitet mit Lightbox zusammen um Film-Projekte zu produzieren und zu finanzieren. Lightbox wurde von Produzenten Simon und Jonathin Chinn gegründet. Die haben schon mehrere Awards gewonnen u.a. für die Musik-Filme Searching for Sugar Man oder TINA. By the way ich lese gerade die Biographie von Tina Turner und kann die sehr empfehlen. Das Buch „Tina Turner – My Love Story“ ist auch gerade in Kindle Unlimited enthalten. Könnt ihr also gratis lesen, wenn ihr Unlimited habt, sonst macht euch doch ein 30-tägiges Probeabo.*

Zurück zum Thema Warner Music öffnet jetzt die Archive für diese ausgezeichneten Filmproduzenten, sodass sie in Zukunft Filme über Warner Music-Artists erstellen. Ich bin gespannt.

Warner x Madonna

„Monumental“ nennt Music Business Worldwide diesen Deal. Warum? Madonna ist bei der Warner gestartet, hat dann aber 2007 für 10 Jahre bei Live Nation unterschrieben und drei Alben über Live Nation/Interscope rausgebracht. Mit dem neuen Deal wird Warner sich auch ab 2025 um diese Alben kümmern. Das heißt die komplette Madonna-Discographie ist unter einem Dach. Zusammenarbeit vereinfacht das natürlich. 2022 feiert Madonnas erste Veröffentlichung übrigens 40-jähriges.

Linktree kauft MusicLinks

Linktree ist eine Seite auf der er mehrere Links sammeln könnt. Wenn ihr aufs thematakt-instaprofil geht, seht ihr, dass auch ich linktree als link in bio benutze. Warum? Weil ich User*innen die Möglichkeit geben will über ihre Plattform den Podcast zu hören. Klickt ihr auf den Linktree-Link erscheint eine Seite mit weiteren Links zu Spotify, Deezer, Apple-Podcast zum Newsletter, YouTube und dem Paypal Spenden-Link. Und ab jetzt – und das ist ganz besonders spannend für alle Musiker*innen – ab jetzt könnt ihr auch Musiclinks setzen. Das bedeutet ihr verlinkt einen Song und wenn ich auf den dafür vorgesehenen Button klicke öffnet sich der Button und zeigt Links zu Spotify, Amazon Music, YouTube und co an. So müsst ihr also nicht mehr eure komplette Linktree-Seite mit Links zum selben Song auf verschiedenen Plattformen vollballern. Sondern das ganze bleibt übersichtlicher und spart euch auch die Arbeit alles einzeln zu verlinken und zu aktualisieren.

TikTok x Shopify

TikTok integriert in US, UK und Kanada Shopify. Das heißt, wenn ihr einen Shopify-Shop habt, könnt ihr vermutlich auch irgendwann in Deutschland einen Button zu eurem TikTok-Profil hinzufügen. Sofern ihr TikTok for Business benutzt.


Haftbefehl und Shirin David mit eigenen Eistees
Nach Capital Bras Brateee, gibt es jetzt den Haftea von Haftbefehl und Shirin David bringt den Dirtea raus.

Stirbt der Streaming Megahit?
Der Midyear Report von MRC-Data wirft diese Frage auf. Er beantwortet übrigens welche Alben in den USA 2021 am häufigsten auf Vinyl gekauft wurden. Hinter Taylor Swift und Harry Styles ist auf Platz 3 Kendrick Lamar mi Good Kid M.A.A.D City. 99.000 Mal hat sich das Album aus dem Jahr 2012 auf Platte verkauft. Zurück zum Thema: Stirbt der Streaming Megahit? Wie kommt man auf die Frage, wir streamen doch immer mehr. Schon, aber immer breiter gestreut so scheint es. Music Business Worldwide hat den Report analysiert und mit vorangegangen Jahren verglichen. Der meist gestreamte Song 2021 ist „Drivers License“ von Olivia Rodrigo. Der Song hat mehr als 460 Millionen Streams in den ersten 6 Monaten gesammelt. Das ist zwar viel, aber viel weniger als im letzten Jahr „The Box“ von Roddy Rich der fast 730 Millionen Streams erzielen konnte, also 270 Millionen Streams mehr als „Driver’s License“ selbst der Track, der im ersten Halbjahr 2020 auf Platz 2 war „Life is Good“ von Future und Drake hat mehr Streams erzielt und auch die Hits aus den ersten Halbjahren 2019 „Old Town Road“ und 2018 „God’s Plan“ konnten mehr als 100 Millionen Plays mehr sammeln. Erst wenn wir zurück ins Jahr 2017 gehen hat Ed Sheerans Shape of You „nur“ 354 Millionen Streams erzielt. Hier kann man schnell argumentieren, dass es in diesem Jahr einfach ein kleinerer Hit war, als ein Drake der mit God’s Plan weltweit Aufmerksamkeit erzielt hat. Aber auch, wenn man die 10 meistgespielten Songs vergleicht, sieht man, dass ihr Marktanteil sinkt. Das könnte daran liegen, das viel neue Musik gehört wird, also individueller, es kann aber auch bedeuten, dass alte Songs als die Klassiker jetzt und in Zukunft mehr gehört werden und die Hits von morgen dadurch immer weniger Streams sammeln können.


Kanye West bringt zum Donda-Album eine eigene Bluetooth-Box raus
Das meistgestreamte Apple Music Livestream-Event war Kanye Wests Donda-Listening Session. 5.4 Millionen Leute haben zugeschaut und 7 Millionen Dollar für Merchandise ausgegeben.
Sein Album Donda ist noch nicht draußen, aber wenn es rauskommt, könnt ihr euch für 200 Dollar den sogenannten Donda Stem Player mitbestellen. Mit der Box soll es dann möglich sein, alle einzelnen Spuren des Donda-Albums einzeln abzuspielen. Also beispielsweise nur die Drums, außerdem lassen sich Effekte hinzufügen. So lassen sich dann auch Remixe erstellen. Bestellen könnt ihr das Ding auf kanyewest.com


Streaming-Dienst Anghami baut Entertainment Venues auf der ganzen Welt
Spotify-Konkurrent Anghami ist besonders im mittleren Osten und Nordafrika beliebt. Anfang 2022 will der Streaming Dienst Venues in Dubai, Kairo, London, New York, Los Angeles und anderen Städten bauen. Laut Anghami soll in den sogenannten Anghami Labs eine Lounge, eine Bühne und ein Studio verbaut werden.

Spotify bringt Sänger Schmyt mit riesenfläche auf den Time SquqareÜber den Sänger Schmyt mit Y haben wir schon im ThemaTakt Jahresrückblick 2020 gesprochen. Der hat es neben 9 weiteren Künstler*innen in das Spotiy RADAR-Programm geschafft. Das bedeutet Masterclasses, Social Media-Aktionen und Platzierungen in Playlists und eben auch auf dem Time Square. Unter Vertrag genommen hat ihn übrigens Selfmade Records-Gründer Elvir Omerbegovic. Der ist jetzt President of Urban bei der Sony. Er sieht Schmyt als „Generational Talent.

Alex Barbian startet seinen Sinus-Podcast
A new podcast in Town. Musikjournalist Alex Barbian war schon häufiger bei ThemaTakt zu Gast und hat sich in dieser Zeit ins Podcasten verliebt. Jetzt hat er seinen eigenen Musikpodcast gestartet. Weil Alex ein großer Mathematik-Fan ist, hat er ihn „Sinus“ getauft. Ich hab Alex gefragt, ob er mir in einer Sprachnachricht erklärt, worum es dabei geht. Natürlich, hab ich meinem Freund Alex Barbian gerne ein paar Podcast-Tipps gegeben. Weil ich häufiger gefragt werde: ThemaTakt veröffentliche ich per Podigee. Also gebt „Sinus – ein Musikpodcast“ ein, folgt und abonniert. Das selbe gilt natürlich auch für ThemaTakt, findet ihr überall wo’s Podcasts gibt. Ich freu mich über ne Bewertung bei Apple Podcasts. 100 Leute abonnieren auch schon den Newsletter, den ich schon viel zu lange nicht verschickt habe. Wenn ihr die nächste Ausgabe bekommen wollt, geht auf ThemaTakt.de/newsletter. Vielen Dank für die redaktionelle Unterstützung Gregorie Kalala und vielen Dank für die finanzielle Unterstützung an Freddy, Salim, Lina, Nash, Phillip, Pascal, Paul, Radeck, Jonas und Andreas. Wenn ihr ThemaTakt auch 1-2 Euro spenden wollt. Dann über paypal.me/thematakt oder thematakt.de/spenden.

*Amazon-Partnerlink. Wenn ihr draufklickt und was kauft oder das Unlimited-Abo abschließt, bekomm ich etwas Geld. Ihr müsst nicht mehr zahlen.

Aufschrift ThemaTakt Musikbusiness-Update. Die Musikbusiness-News von Tobias Wilinski - rechts im Bild.

Musikbusiness-Update Juni 2021

HD-Streaming, Streaming-Krieg, Investitionen, Urheberrechtsreform

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Sony Music hat 1,4 Millliarden Dollar für Akquisitionen ausgegeben

Alleine in den letzten 6 Monaten. Das hat Sony Music Group Chariman Rob Stringer verkündet. Sony hat weltweit Musik-Kataloge auch in Indien und China gekauft, in jedem Markt der Welt Merchandising Unternehmen, Management Unternehmen zuletzt in Deutschland und Mexiko und werden demnächst weiter shoppen. So wie die ganze Industrie es gerade tut: Laut Sonys Schätzungen hat die gesamte Musikindustrie in den ersten 3 Monaten in 2021 7 Milliarden Dollar ausgegeben um Musik-verwandte Unternehmen und Song-Kataloge zu kaufen. Ungefähr so viel wie im kompletten Jahr 2020.

Believe mit dem erfolgreichsten Quartal seit Gründung

Die ersten drei Monate 2021 waren laut Believe (ein französischer Digitalvertrieb der u. a. das Metal-Label Nuclear Blast und die Vertriebsplattform Tunecore gekauft hatte) das produktivste Quartal seit Gründung des Digitalvertriebs. Die Musikwoche schreibt:

Der Grund für diese Erfolge liegt laut Believe vor allem an der hauseigenen Daten- und Technologieplattform, die personalisierte Lösungen und lokales digitales Fachwissen bietet. Believe geht am 10. Juni an die Börse und wird dadurch relativ sicher 330 Mio. Dollar einsammeln. Marc Leopoldseder ist A&R bei Believe. Ihr könnt ihn in ThemaTakt-Folge 27 hören.

Laut eigenen Angaben hat YouTube der Musikindustrie 4 Milliarden Dollar gezahlt in den letzten 12 Monaten  

Der Betrag setzt sich aus YouTube-Werbung und den YouTube-Music/Premium-Abos zusammen. Laut Lyor Cohen YouTubes Global Head of Music hat der Dienst im ersten Quartal 2021 mehr zahlende Mitglieder gewonnen als je zuvor.

Damit ist YouTube gar nicht so weit von Spotify entfernt. Laut Chef Daniel Ek hat Spotify im vergangenen Jahr  5 Milliarden Euro  an die Musikindustrie ausgeschüttet. Laut Cohen wurde knapp ein Drittel der 4 Milliarden durch User Generated Content generiert. YouTube möchte Künstler*innen in Zukunft außerdem mehr Direct-To-Fan-Produkte anbieten. Z. B. Ticketverkauf, Merchandise, Mitgliedschaften und Virtuelle Events, die Geld einspielen. Ein Beispiel dafür nennt Cohen auch: Die Band Blackpink hat mit einem Konzert knapp 8.4 MIo. Dollar eingespielt, der YouTube-Kanal 2,7 Millionen neue Abos dazugewonnen. Laut Lyor Cohen ist YouTube vor Spotify und co. der am schnellsten wachsende Abo-Dienst.

Urheberrechtsreform ist durch

Die größte Reform des europäischen Urheberrechts seit 20 Jahren ist durch.

Zukünftig sollen Upload-Plattformen für die hochgeladenen Inhalte der Nutzerinnen und Nutzer urheberrechtlich verantwortlich sein; 

Auf der Seite der Bundesregierung heißt es:

„Ein zentraler Aspekt der Urheberrechtsreform ist die urheberrechtliche Verantwortlichkeit von Plattformen wie etwa YouTube oder Facebook:  Für diese Verbreitung sind die Plattformen künftig auch selbst unmittelbar verantwortlich. Für Drittinhalte, die Nutzer verbreiten, müssen sie künftig Lizenzen erwerben. Ein ergänzender Direktvergütungsanspruch gegenüber den Plattformen sorgt dann dafür, dass auch die Kreativen, , fair an diesen Lizenzeinnahmen beteiligt werden.“

Wie zu allen Themen insbesondere politischen, gibt es unterschiedliche Meinungen zur Urheberrechts-Reform. Die GEMA und die Initiative Urheberrecht bewerten das Ergebnis insgesamt deutlich positiver, als das Forum Musikwirtschaft, schreibt die Musikwoche. Ich habe Matthias Strobel nach seiner Meinung gefragt. Er ist Präsident von Musictech Germany dem Bundesverband für Musiktechnologie in Deutschland.

Er ist überhaupt kein Fan von der Urheberrechtsreform und befürchtet, dass sie User-Generated-Content einschränkt und so Marketing-Effekte für Künstler*innen wegfallen. NFTs und andere Themen, die schon jetzt die Musikindustrie prägen, seien auch nicht in der Reform verankert, sodass sie in 5 Jahren schon wieder erneuert werden müsse. Wie gesagt man kann sich über alles streiten, es gibt selten ein klares richtig oder falsch. Wenn Parteien oder Verbände Dinge aushandeln müssen sie Kompromisse eingehen, sich in der Mitte treffen. Deswegen sind am Ende selten alle Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden. 

Apple Music und Amazon Music bieten HD-Audio zum Standard-Preis an

Musik streamen, in einer besseren Qualität als 320 kbit pro Sekunde, können Nutzer*innen von Deezer, Tidal oder Amazon Music schon länger. Bislang hat das dann knapp 15 statt 10 Dollar im Monat gekostet. Als Tech-Gigant kann man mit den Preisen aber schon mal runtergehen. Bessere Quali für weniger Geld – was für uns Nutzer cool ist, könnte der Musikindustrie langfristig schaden. Marktführer Spotify hat noch gar kein HD- bzw. losless Audio im Angebot. Das soll erst Ende des Jahres kommen – vermutlich hätte die bessere Quali dann auch 15 Euro im Monat gekostet. Mit den günstigeren Preisen von Amazon und Apple wird das aber schwieriger. Music Business Worldwide Gründer Tim Ingham bezeichnet die Strategie als großen Schritt zurück für die Musikindustrie. Die Hoffnung, die Spotify mit den jüngsten Preiserhöhungen für Familien und Doppel-Accounts in verschiedenen Ländern geweckt habe, sei so jetzt erstmal begraben. Apple und Amazon ist auf das Geld nicht angewiesen, weil sie ihre Hardware wie Air Pods, oder Alexa jetzt besser verkaufen können. Die höheren Einnahmen mit der die Musikindustrie gerechnet hat, von der auch kleinere Künstler*innen profitieren würden, sind jetzt aber in weite Ferne gerückt. So Ingham.

 

Spotify startet eine Playlist für Indie-Künstler*innen aus Deutschland, Österreich, Schweiz

Unter dem kryptischen Namen „Fresh Finds GSA“ hat Spotify jetzt eine Playlist aufgesetzt in der eigentlich 50 Songs (Stand jetzt 61) von Indie-Künstler*innen aus GSA als Germany, Switzerland, Austria landen werden. Es gibt mehrere „Fresh Finds“ (also „Frische Funde“) Playlisten. Die erste hat Spotify 2016 aufgesetzt. Ziel ist es unbekannteren Artists eine Startrampe zu geben. Laut Spotify steigt die Hörer*innen-Anzahl nach dem Hinzufügen innerhalb von 28 Tagen um 108 Prozent. Für die aufgenommenen Künstler*innen steigt außerdem die Chance in eine weitere redaktionelle Playlist aufgenommen zu werden. In die Fresh Finds GSA Playlist hat es auch der erste Song von Tamara Güçlü geschafft. Tamara kennt ihr als Journalisten des Podcast Puls Musikanalyse und aus dem ThemaTakt-Jahresrückblick. Aber sie bringt jetzt auch unter dem Namen TAM Mukke raus. Das freut mich sehr. Der Song „Why you Wanna“ ist natürlich auch in meiner Spotify-Playlist. Mit dem knackigen Titel „ThemaTakt die Playlist zum Podcast“.

Taylor Swift bricht Vinylrekord

Taylor Swift hat ihr letztes Album „Evermore“ auch als Schallplatte rausgebracht. Innerhalb von 3 Tagen hat sie davon schon mehr als 40.000 Stück verkauft. Damit hat sie die meisten verkauften Vinyl-Exemplare eines Longplayers innerhalb einer Woche seit Beginn der Datenerfassung (durch Nielsen SoundScan/MRC Data). Die Daten werden allerdings auch erst seit 1991 erfasst. Die Höchstphase der Schallplatte ist also gar nicht mit genauen Zahlen dokumentiert. Bis jetzt war Jack White (von den White Stripes) mit seinem Album Lazaretto Rekordhalter. Seit 15 Jahren steigt der Vinylabsatz in den USA. Im letzten Jahr stieg die Zahl um fast 50 Prozent (46,2) an. Mehr als ein Viertel aller verkauften Alben, haben sich die Leute in den USA als Vinyl gekauft. 

BTS neue Single „Butter“ erzielt fast 21 Mio. Streams auf Spotify, aber nur die Hälfte wird bei den Charts angezeigt

Auch auf YouTube hat das Video zum Song mit 113 Millionen Views in 24 Stunden den Rekord gebrochen, den BTS zuvor selbst aufgestellt hatte.

Die Südkoreanische Band BTS ist eine der erfolgreichsten Bands der letzten Jahre. Das liegt auch an den Fans auf der ganzen Welt aka BTS Army. Die Fans sind sehr organisiert und streamen die Songs auch auf Repeat, weil sie die Band supporten möchten. Ich hab eine Doku gesehen, in der zwei Fans erzählt haben, dass sie sogar nach 30 Sekunden wieder auf den Anfang skippen, damit sie noch mehr Plays erzielen können. Spotify winkt das aber nicht einfach so durch. Eigentlich hat der BTS-Song Butter 20.9 Millionen Streams binnen 24h erzielt, aber fast die Hälfte der Streams wurden bei den Spotify-Charts nicht angezeigt. Warum? Musicbusiness Worldwide beruft sich auf einen Insider, der sagt, dass Spotify pro Account maximal 10 Plays pro Tag zählt. Mir hat eine Musikbusiness-Person erzählt, dass sie ein ganzes Wochenende ein Album auf Repeat laufen lassen hat, um die Streamingzahlen hochzutreiben, aber auch diese Plays wurden von Spotify anschließend gelöscht. Das Thema Streamingzahlen ist ein vielschichtiges Thema. Dabei geht es zum einen um Geld. Weil vereinfacht gesagt die meisten Streaminganbieter die komplette Anzahl der Streams auseinanderklamüsern und dann so aufteilen, dass die mit den meisten Gesamtstreams auch das größte Stück vom Kuchen bekommen. Wenn BTS also sehr viel gestreamt wird wächst der Anteil den die Band an Ausschüttungen bekommt. Durch Manipulation, indem man also Klicks kauft oder Songs auf Repeat laufen lässt, obwohl man sie gar nicht hört, wird das Stück vom Kuchen für andere Artists kleiner. Es ist also sehr wichtig, dass Spotify, Deezer und co. Fake-Streams erkennen. Eine mögliche Lösung des Problems wäre auch das User Centric Payment. Das funktioniert vereinfacht so: Ich höre einen Monat lang nur Sierra Kidd, dann geht mein kompletter Monatsbeitrag an Sierra Kidd unabhängig davon wie oft ich einen Song gehört habe. Diesen Ansatz setzt Soundcloud gerade mit einigen Künstler*innen um. Streamingzahlen sind aber nicht nur Geld wert, sondern so wie Follower-Zahlen zu einer Währung bzw. einem Erfolgsindikator geworden. Ist das cool? Eher nicht. An Zahlen knüpfen wir Erfolg: Wer ist erfolgreicher bzw. relevanter eine Person mit 20.000 oder 20 Millionen monatlichen Hörer*innen? Erfolgreicher wahrscheinlich letztere Person, zumindest wird sie häufiger gestreamt. Aber wir sollten Kunst nicht danach bewerten, was populärer ist. Ein sehr komplizierter, vielleicht sogar anstrengender 7 Minuten-Song mit Orchester und lyrischer Finesse wird wahrscheinlich kein Streaming-Erfolg, aber ist vielleicht der Song der ein Leben verändert. Für mich als Journalist ist es schon sehr hilfreich zu sehen, wie oft jemand gehört wird, wie viele Follower*innen eine Person hat usw. für die breite Masse bräuchte das aber meiner Meinung nach nicht. Bislang hat Spotify im Artist-Profil nur die Zahlen zu 5 bzw. 10 meistgestreamten Songs der vergangenen 4 Wochen angezeigt. Seit kurzem könnt ihr zumindest in der Computerversion alle Zahlen einsehen, wenn ihr auf ein Album klickt. Ich sehe hier Vor- und Nachteile. In den letzten Wochen hab ich mir sehr viel neue Musik angehört viel Rock und Metal um mir eine schöne Joggingplaylist zu bauen und um meinen Horizont zu erweitern. Ich hab mir dabei ganze Diskographien angeschaut z. B. von Bring me The Horizon. Und da war es schon hilfreich zu sehen, wie oft jeder Song gestreamt wurde. Weil ich so recht schnell die Singles und eben die Songs, die Leute einfach gerne hören entdecken konnte. Es wird in Zukunft kaum noch Best Of-Alben geben, da ist das schon recht praktisch und aus meiner journalistisch-nerdigen Perspektive auch interessant. Ein weiterer Vorteil: Spotify ist jetzt transparenter. Bei YouTube wurden die Views schon immer angezeigt, sodass Clorona oder andere Accounts manchmal aufzeigen konnten, dass offensichtlich Streams gekauft wurden. Indem Spotify die Zahlen jetzt auch zeigt, wird der Dienst auch angreifbarer, wenn die Zahlen eben nicht stimmen. Streamingzahlen-Monolog-Ende.

Zusammenarbeit

Mass Appeal Records arbeitet jetzt strategisch mit The Orchard zusammen

Mass Appeal Records ist ein HipHop-Label, das zum Teil dem Rapper Nas gehört. The Orchard ist ein Unternehmen, dass sich u. a. um Distribution von Musik und Video kümmert. Alle Künstler*innen, die auf dem Label gesignt sind, werden Zugriff auf den Service von The Orchard bekommen. Das umfasst Distribution, Marketing Sync Licensing, Datenanalyse, Werbung, Rechte-Management, Radio-Promo etc. 

Nas hatte über Columbia ein Label, das zur Sony gehört seine Alben „Illmatic“, „It was Written“ und „I Am…“ rausgebracht. Nas sagt, dass es für ihn ein Meilenstein ist, mit seinem eigenen Label zur Sony zurückzukehren.

Netflix x BMG

BMG (Bertelsmann Music Group) ist hat jetzt einen langzeit Exklusivvertrag mit Netflix unterzeichnet. Dabei geht’s um die Rechteverwaltung Soundtracks, Filmmusik und allgemin Musik und Inhalte, die Netflix selbst gehören. Also auch Serien, Filme und Dokus. BMG hat auch andere TV-Klienten z. B. die ITV-Studios, Fremantle Media oder Steven Spielbergs Unternehmen Amblin Partners. 

Max Mönster von Universal Music und Ilke Ulusoy von Bomber der Herzen und Goodlive gründen gemeinsam die Agentur 10von10

Mit der Agentur wollen sie Künstler*innen beraten und managen. Mönster ist kümmert sich bei Universal um das Marketing und A&Ring Ulusoy ist im Booking tätig. Beide haben Bock ihren Tätigkeitsbereich zu erweitern.  

TikTok goes Radio

Im Sommer möchte TikTok per SiriusXM einen full-time Music Channel ausstrahlen. Die Station kann man dann in Amerika im Auto und über die SiriusXM-App hören. Im TikTok Radio sollen dann auch TikTok-Creator, DJs und Influencer wie Bella Poarch, Christian Shelton und Nick Tangorra zu hören sein.

Sony Music weiht die Circle Studios in Berlin-Schöneberg ein

Insgesamt 150 Quadratmeter und 4 Räume bieten die Studios. Die Räume sind für Song- und Podcast-aufnahmen gedacht. Ein Raum ist auch mit Kameras und schnick-schnack bestückt, sodass Künstler*innen dort auch Social Media Inhalte produzieren können. Die Studios sind selbstverständlich hauptsächlich für Sony Music-Artists, aber auch für gemeinnützige Organisationen wie Turning Tables bspw. 

Tunecore arbeitet mit Hi-Resolution Platform Qobuz zusammen

Wenn ihr eure Mukke über Tunecore rausbringt, könnt ihr das in Zukunft auch in Hi-Res also höchster Auflösung. Auf die französische Streaming-Plattform Qobuz

Persönlichkeiten

Hans-Holger Albrecht hört nach über 5 Jahren als CEO bei Deezer auf

Seit 2015 hatte Albrecht sich um die Transformation des Streamingdienstes gekümmert. Laut eigener Angabe ist Deezer die 4.größte Streaming-Plattform weltweit und innerhalb der letzten 5 Jahre um mehr als 300% gewachsen. Albrecht bleibt aber Mitglied im Verwaltungsrat Neuer CEO ist jetzt Jeronimo Folgueira aka der Nachfolgueira. Folgueira war zuvor schon CEO von verschiedenen Medienunternehmen z. B. bei RTL und zuletzt Chef des Dating-Unternehmens Spark Networks. 

Tino Kunstmann ist jetzt Vice-President E-Commerce bei Universal

Universal hat die Sales-Abteilung umstrukturiert. Tino Kunstmann, der in ThemaTakt-Folge 58 noch General Manager von Universals Merchshop Bravado war, ist jetzt Vice President E-Commerce bei Universal. Universal kümmert sich um mehr als 170 Online-Shops. Mit der Umstrukturierung möchte das Unternehmen Reibungsverluste nachhaltig reduzieren und einen besseren Service für Künstler*innen (administrativ und kreativ) bieten. Tino hat mir im Zoom Gespräch erzählt, dass es auch darum geht, schneller auf Markveränderungen zu reagieren, Synergien zu schaffen und Universal mehr zu einer Tech-Company zu entwickeln. Außerdem soll die Datenanalyse verbessert werden und Zielgruppen noch genauer adressiert werden können. Ein Künstler der mit Bravado arbeitet ist Cro. Die Kollektion zum Album war zum großen Teil innerhalb einer Stunde ausverkauft. Der zweite Drop der Kollektion sogar innerhalb von 14 Minuten. Das ist eine Minute weniger als das gemeinsame Album von Summer Cem & KC Rebell geht.  

Investments

NFT-Plattform One Of hat 63 Mio. Dollar gesammelt

Die Plattform spezialisiert sich auf Musik-NFTs. Mitgründer ist u. a. Producer-Legende Quincy Jones. (Quelle)

Das Schwedische Audio Solutions-Unternehmen Dirac hat 17,7 Mio. Dollar eingesammelt und ist jetzt 142 Mio. Dollar wert. Das Unternehmen entwickelt u.a. Sound-Lösungen für Autos, Kopfhörer etc. (Quelle)

Pershing Square will 10% der Unviersal Music Group kaufen

CEO von Pershing Square Tontine Holdings ist der wunderschöne Milliardär Bill Ackman. Für 10% von UMG wird Pershing Square 4 Millarden Dollar zahlen. Demnach ist die Universal Music Group gerade 35 Milliarden Euro wert. – in diesem Jahr geht das Unternehmen einzeln – also losgelöst von Vivendi – an die Börse. Wenn ihr also auch 10 Prozent von UMG kaufen wollt, go for it!

Tipps

Music Docs

Die Audio-Musik-Doku-Reihe Music Docs ist an den Start gegangen. In der ersten Folge geht’s um Producer Markus Ganter, der u. a. an Caspers Album „Hinterland“ gearbeitet hat. Casper, Dangsal, Dagobert und co. kommen auch zu Wort. Gesprochen wird Music Docs von Journalistin Henrike Möller, die ihr auch im Intro und Outro jeder ThemaTakt-Folge hört. Besonders Spaß macht’s Music Docs in der Playlist zu hören, weil ihr an passenden Stellen dann auch die Songs hören könnt. 

Music Women Germany ist meiner neuen Seite gerelauncht

Die MW*G verstehen sich als "genre-übergreifender, professioneller Zusammenschluss und Sprachrohr von Personen aus der Musik, die sich 'als weiblich' identifizieren" und setzt sich aus aus "Einzelunternehmerinnen*, Unternehmen, Initiativen und Organisationen aus der Musikbranche" zusammen,  und wollen weibliche* Musikschaffende in Deutschland und Europa vernetzen und pushen.  

Mixcloud bietet Feedposts ohne Algorithmus  

Wenn ihr Musik über Mixcloud rausbringt, einfach mal den Feed bespielen. Mixcloud sagt, dass jeder Feedpost bei Leuten, die euch folgen ankommt.

Popkomm kehrt nach 13 Jahren zurück

Die einst größte Messe für Popmusik ist zurück. Manfred Tari hat die Rechte an der Popkomm erworben, die zuletzt 2008 in Berlin stattfand. Am 11. Juni startet sie virtuell. Tickets und Programm findet ihr hier.

——

Das wars’s! Damit ich auch in Zukunft das Musikbusiness-Update machen kann, unterstützt ThemaTakt unter thematakt.de/spenden. Vielen Dank an Freddy und Salim, die über paypal.me/thematakt gespendet. Danke an Gregorie Kalala für die redaktionelle Mitarbeit. Wenn ihr auch beim Musikbusiness-Update mitarbeiten wollt, meldet euch. Abonniert bzw. folgt ThemaTakt überall wo’s Podcasts gibt. Hört euch auch den Talk This Way-Podcast an. Da hab ich zuletzt zusammen mit Labelchef Patrick Thiede Rapper Sylabill Spill und Producer-Legende Jan Van der Toorn interviewt. Mein Name ist Tobias Wilinski, bleibt gesund und einen schönen Juni euch!

Aufschrift ThemaTakt Musikbusiness-Update. Die Musikbusiness-News von Tobias Wilinski - rechts im Bild.

Musikbusiness-Update Mai 2021

D-Bo, Jay-Z, DSPs & NFTs

In dieser Folge erfahrt ihr, was ihr im Mai an Musikbusiness-News verpasst habt.

Die Gema-Erträge sind 2020 gesunken
Im Vergleich zum Vorjahr um etwas mehr als 10% auf 958,8 Millionen Euro.
Laut Gema-Geschäftsbericht sind besonders die Einnahmen durch die öffentliche Wiedergabe von Musik um 43 Prozent gesunken. Das liegt daran, dass Clubs, Restaurants etc. geschlossen waren. Normalerweise ist das der stärkste Einnahmen Bereich. Von 407 Millionen Euro 2019 ist der auf 230 Millionen Euro gesunken. Die Gema konnte aber die eigenen Kosten senken und den Rückgang so etwas abfedern. Laut dem Vorstandsvorsitzenden Harald Heker ist das Ergebnis zwar zufriedenstellend, er warnt aber davor, dass die geringeren Gema-Ausschüttungen für viele Musikschaffende finanzielle Einbußen mit sich bringen wird. Im laufenden Jahr und auch noch 2022. Die Gema bietet ihren Mitgliedern deswegen auch 2021 Vorauszahlungen auf kommende Ausschüttungen an.

Zum Bericht (als PDF)

Analyse der Zahlen

Spotify und Warner Music Group werden eigene Podcasts produzieren
Laut WMG geht es darum Podcasts zu erstellen, die Einblicke geben wie Künstler*innen arbeiten und HitSongs entstanden sind. Podcast-Plattform Wondery (mittlerweile von Amazon gekauft) hat beispielsweise bereits mit Universal Music zusammengearbeitet (z. B. den Podcast „Jacked“ rausgebracht). Gimlet hat Mogul produziert. In letzter Zeit sehe ich aber immer mehr Musik-Podcast-Produktionen (gerade bei Spotify). Bin gespannt wie sich das entwickelt, glaube aber, dass es hier in den nächsten Jahren sehr viele (aufwendige) Produktionen geben wird.

Spotify hebt die Abo-Preise

Ich habe es im Musikbusiness-Update schon prophezeit, hätte aber nicht, gedacht dass es so schnell gehen würde. Aber bevor ihr euren Spotify-Account panisch kündigt: Es betrifft nicht jedes Abo. Erstmal geht’s um Premium Duo, Familien-Abos und die Preismodell für Studierende. Spotify hebt die Preise auch nur in UK und Europa. Studierende in Europa müssen dann ab jetzt einen Euro mehr zahlen (statt 4.99, 5.99) Duo steigt auch um 1 Euro auf 12.99 dafür steigt das Familien-Abo um monatlich 3 Euro von 14.99 auf 17.99.
Warner Music Group CEO Steve Cooper freut die Preiserhöhung und hofft, dass auch Amazon-, Apple Music und Deezer mitziehen. Die WMG hat laut Geschäftsbericht im 1. Quartal 2021 mehr als 20% mehr Einnahmen mit Streaming erzielt, bei steigenden Preisen steigen wohl auch die Einnahmen der Major Labels. 2019 hatte Midia-Research gezeigt, dass Spotifys Preis durch Inflation eigentlich um 26% gesunken war, während Netflix den Preis um 63% steigern konnte.

Interview mit Soundcloud CEO Weissmann
In dem Interview kritisiert er u.a. andere DSP (Digital Service Provider) wie Spotify und Amazon Music, dass sie weiter von der Musik wegrücken und sich auf Podcasting konzentrieren. Laut Weissmann ist Soundclouds Ziel, sich stärker auf die Musik zu konzentrieren. Das Bezahlmodell, wie es derzeit ist, sieht er gefährdet: Es bringen immer mehr Leute Musik raus -> die wird dadurch immer weniger gehört -> das Stück vom Kuchen für die Artists wird kleiner, gleichzeitig sinken die ARPUs (also das pro Subscriber eingenommene Geld) – das kann laut Weissmann nicht funktionieren. Statt 10-Euro All-you-can-stream-Modelle, bräuchte es mehr direkte (finanzielle) Wege von Fan zu Künstler*in. Außerdem braucht es laut Weissmann mehr digitale Produkte (Badges etc.) die Fans von Artists kaufen können. Die Physischen (Konzerttickets, CD, Shirts) werden langfristig nicht reichen.

Wie lief es bei Bandcamp 2020
– Bandcamp ist einer der größten Verkäufer physischer Musik (CD, Vinyl, Kassette) weltweit
– durchschnittlich zahlen Leut, das 1,24-fache des gelisteten Preises – bei Tracks war es mit 1,41 höher und beim digitalen Bundle mit 1,63 am höchsten. Das Bundle ist z. B. die komplette Artist-Discographie oder mehrere Alben )
– Bandcamp Fridays (Bandcamp verzichtet an den Tagen auf den 15%-Anteil. Momentan ist das der erste Freitag eines Monats – falls ihr euer Release also gerade plant. Am ersten Freitag im Monat erscheint ja auch das Update hier. Vielleicht sollte ich das auf Bandcamp laden…)
– Bei den Käufen ist Hinter den USA und UK – Deutschland. 8% der Käufe kamen aus Deutschland. Bei der Generosität ist Deutschland allerdings nicht auf den Top-Plätzen sondern auf Platz 11 am meisten freiwilligen Aufpreis haben Leute aus Kanada und Luxemburg gezahlt.
– Bei Bandcamp kann man auch Tags zu seinen Songs oder Alben hinzufügen. Den meisten support haben Tags wie LGBTQ, BLM (für Blacklivesmatter) aber auch old school hip hop bekommen. Am wenigsten Support für epic metal, kosmische Musik oder berlin school electronic music.
– Laut Studie hat Bandcamp 2020 Brutto 177 Mio. Dollar eingenommen
– Die Components-Studie ruft Bandcamp am Ende aber dazu auf, die App und die API zu verbessern, mehr Marketing zu betreiben und große Künstler*innen auf die Plattform zu bringen. Die Sängerin Phoebe Bridgers hat z. B. einen Charity-Song veröffentlicht und damit fast 180.000 Dollar generiert.
– Aber auch das System muss sich ändern: So gibt’s bei Bandcamp keine In-App-Purchases, weil sonst Apple oder Google einen ordentlichen Teil von dem Geld behalten würden.

Deals

Blackstone kauft Eone Music für 385 Millionen Dollar von Hasbro

Blackstone (nicht zu verwechseln mit dem größeren BlackRock) ist ein Investment-Unternehmen aus den USA. 2007 hat Blackstone z. B. Hilton für 27 Milliarden Dollar gekauft – schätzungsweise verwaltet das Unternehmen fast 620 Milliarden Dollar. Da kommen 385 Millionen, fast lächerlich vor. Tatsächlich hat der CEO im vergangen Jahr mit 524 Millionen Euro alleine durch seine Blackstone-Dividenden mehr Geld eingenommen. Aber darum geht’s jetzt nicht. Es geht um HipHop. Und zwar nicht wegen den 385-Millionen, sondern weil Entertainment One Music ein Indie-Label ist, das wiederum Labels gekauft hatte z. B. Artemis Records – darüber kam Musik von Kurupt oder den Ruff Ryders raus – und insbesondere Death Row Records, das 2Pac, Dr. Dre und Snoop Dogg rausgebracht hat. (Erstaunlicherweise konnte ich auf Eones Label „Last Gang Records“ keine HipHop-Artists finden.)
 
United Masters sammelt 50 Millionen Dollar in Funding Runde

Neben Apple haben auch Google und Andreesen und Horowitz (die damals 15 mio. in Genius investiert haben, als ich dort noch gearbeitet hab – nochmal danke dafür). United Masters ist erst 5 Jahre alt. Künstler*innen können darüber Musik auf allen Plattformen vertreiben und behalten die Rechte an ihren Werken. UM sieht sich als eine Art Mini-Label. (Konkurrenz sind z. B. Tunecore, CD Baby, Recordjet). 
MusikBiz-Legende Steve Stoute hat das Unternehmen gegründet und MBW ein Interview gegeben. Das fasse ich in ein paar Punkten zusammen: 
* Es gibt mehr Angebot und Nachfrage, als die großen Record Companies handlen können
* Es ist nicht zeitgemäß, dass Musik-Unternehmen Song-Rechte besitzen. Früher schon als die Produktion und Distribution von CDs etc. sehr kostenintensiv war.
* Bei einem großen Label sollte nur unterschreiben, wer der nächste Ed Sheeran werden möchte oder unbedingt ins Radio will. nsbesondere Hip-Hop Reggaeton, Grime oder Afrobeats-Artists brauchen das seiner Meinung nach nicht. Für sie zählt dann vor allem Social Media und, dass sie sich den Arsch aufreißen.

Danny Bokelmann wird Nachfolger von Kool Savas und startet als A&R Director GSA bei iGroove
iGroove ist ein Schweizer Musikvertrieb also ähnlich wie United Masters. Kool Savas blebit Anteilseigner bei iGroove und Danny Bokelmann bleibt seinem eigenen Label Wolfpack Entertainment erhalten. Was ändert sich und warum hat Danny die Position angenommen? Das hat er mir per Sprachnachricht geschickt.

Danny habe ich in ThemaTakt-Folge 42 interviewt. Eine der meistgehörten Folgen. Viel Spaß damit.

Jay-Z hat Tidal jetzt endgültig verkauft
80% des Musikstreaming Dienstes hat Square und Twitter-Gründer Jack Dorsey für 302 Millionen Dollar gekauft. Damit ist Tidal jetzt mit insgesamt ca. 377 Mio Dollar bewertet. Außerdem hat Tidal eine neue Marketing-Kampagne, die etwas irreführend ist. Der Slogan heißt „Pays Artists 4x More Per Stream Than The Other Guys“. Auch Apple Music hat im April stolz verkündet, dass sie pro Stream durchschnittlich 0.01 Dollar zahlen. Diese Pro-Stream-Raten sind aber immer mit vorsicht zu genießen: Streaming Dienste kalkulieren und zahlen NICHT einfach auf Basis der Streamzahlen. Sie zahlen einen Prozentsatz ihrer Gesamteinnahmen. Diese Gesamteinnahmen werden dan kompliziert und etwas eigenartig nach der Popularität einzelner Künstler*innen aufgeteilt und ausgezahlt. Und dann kommt’s auch noch auf die Verträge an, weil Spotify und co. nicht direkt den Artits das Geld gibt,sondern es erstmal an Label, Verlag etc. geht. Spotify und Apple sind auch schwierig zu vergleichen, weil ihr Spotify auch ohne Abo mit Werbung benutzen könnt, das aber viel weniger Geld reinbringt als wenn ihr ein Abo habt. Bei Apple und Tidal geht’s ohne Abo nicht, dadurch bringen Nutzer*innen durchschnittlich mehr Geld rein. Die Pro-Stream rate wird außerdem dadurch beeinflusst wie viel ihr streamt. Wenn ihr einen Song im Monat hört, ist die Rate natürlich viel höher, als wenn eure 10 Euro durch 2000 gehörte Songs geteilt wird.

19 Millionen Funding Runde für den NFT-Marktplatz Bitski
NFT steht für Non-Fungible Tokens also nicht austauschbare Dinge. Ist gerade ein Riesen-Thema in der Musikindustrie. Gehe ich in den nächsten Folgen etwas mehr drauf ein. Eine Plattform über die man NFTs kaufen kann, ist Bitski. Erst 2018 gestartet haben sie jetzt 19 Millionen als Funding-Geld von u. a. Jay-Z, Troy Carter und zuvor erwähnten Andreesen & Horowitz bekommen.

Jay-Z hat außerdem in Fitness-Startup Lit-Method investiert (mit seinem Unternehmen Marcy Venture Partners)Ein Heimtrainer Gerät, das fast 1.800 Dollar kostet. Monatlich kostet die zugehörige App 25 Dollar.
Beyonce hat einen Deal mit Konkurrent Peloton

Scooter Braun verkauft Ithaca Holdings für 1 Milliarde Dollar an Hybe
Scooter Braun ist bekannt als der Manager von Ariana Grande, Justin Bieber, J Balvin. Auch bekannt als der Typ, der die Songrechte von Taylor Swifts ersten 6 Alben gekauft – und für 300 Mio. an Shamrock Capital verkauft hat. (Taylor nimmt die Alben jetzt neu auf.) Dieser Typ jedenfalls hat sein Holding-Unternehmen Ithaca verkauft. Zu Ithaca gehören u. a. Big Machine Records und Atlas Music Publishing. Hybe hieß vor kurzem noch Big Hit Entertainment und ist das südkoreanische Unternehmen, das u. a. hinter der K-Pop Gruppe BTS stehen. Mit dem Kauf möchte Hybe besser in Amerika und dem Rest der Welt Fuß fassen. Hybe ist riesig (logisch, wenn es für 1 Milliarde shoppen gehen kann). Im ersten Quartal 2021 konnte Hybe die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 29% steigern auf 161 Mio. Dollar.

Deezer hat in die Konzertstreaming-Plattform Dreamstage investiert Der Betrag ist nicht bekannt. Da gibt’s aber ziemlich viel Konkurrenz Live Nation hat z. B. die Plattform Veeps gekauft und will 60 Venues mit Kameras ausstatten. Sony Music hat in Maestro investiert. Und Universalmusic in die Plattform Venewlive. Warner Music hat Anfang Mai in die Virtuelle-Konzerte-Plattform Wave investiert. Ich bin gespannt welche Plattform sich in den nächsten Jahren durchsetzen kann. Sony Music hat nochmal 200 Mio. Dollar in Epic Games investiert.

Koops

Twitter-Koops
Twitter arbeitet mit Billboard (kennt ihr von den Billboard-Charts) zusammen, um eigene Musikcharts anzuzeigen. Unter dem Namen Billboard Hot Trending wird’s täglich Musikverwandte Top-Themen geben. Dabei geht’s nicht um die meistgestreamten Songs, sondern um die über die am meisten geredet wird. Twitter hat außerdem ein paar Content-Deals eingetütet unter anderem mit Genius. Zu der Verified-Serie soll es z. B. Twitter Q.&As und Umfragen geben.

Außerdem:

– Xatar NFT mit Sucuk und Bratwurst
– Cardi B und Reebok (Übergrößen)
– Kanye x Balenciaga x DMX-Shirt
– Nimo x Milka
– MGK bringt eigenen Nagellack raus

Sierra Kidd ist auf eins gechartet Edo Saiya auf 2. Glückwunsch ans TFS-Team. Hört das ThemaTakt-Interview mit Sierra Kidd!

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Dax Nguyen im Interview bei ThemaTakt

#52 Dắx Nguyễn (Chef von TSKR // Merch-Vertrieb, Management, Label, Studio)

Schon in der vorletzten Folge wurde klar, wie wichtig es ist in der Musikindustrie mehrere Standbeine bzw. Einnahmequellen zu haben – gerade in Krisenzeiten.
Mit meinem heutigen Gast Dax Nguyen geht es heute vor allem um zwei Standbeine für Künstler*innen: ihre Musik und ihren Merch-Verkauf. Ihr erfahrt, was bei der Merchandise-Produktion wichtig ist und wie die überhaupt abläuft, warum Merch bei großen Shows oft sehr teuer ist und was ein Veredler macht.

Dax hab ich 2013 kennengelernt, als er gerade bei Nesola gearbeitet hat – das ist das Label über das u. a. Max Herre, Joy Denalane und Megaloh veröffentlicht haben. Vorher hat er zusammen mit dem Producer Gee Futuristic die Marke TSKR gegründet und darüber Mode veröffentlicht – die meistens schnell ausverkauft war. In den letzten 10 Jahren hat sich TSKR aka The Sexy Kids Revolution aber gewandelt: Von der Modemarke hin zum Merchvertrieb von Ahzumjot, Lance Butters, Giant Rooks, Amilli und NUGAT.
NUGAT begleitet Dax seit 2015 als Manager, um NUGATs Musik rauszubringen, erwächst aus TSKR ein Label und Verlag, Anfang 2020 eröffnet Dax Nguyen das TSKR-Studio in Berlin.
Wenn euch die Folge gefällt, hört auch die anderen Folgen mit Patrick Thiede, Balbina oder Promoterin Marina Buzunashvilli.
Den ThemaTakt-Podcast findet ihr überall wo’s Podcasts gibt – abonniert und folgt. Geld verdiene ich mit ThemaTakt noch nicht, deswegen bin ich auf eure Unterstützung angewiesen. Schaut auf thematakt.de/spenden vorbei, da könnt ihr euch auch ThemaTakt-Merch kaufen oder spendet ein paar Taler über paypal.me/thematakt
Mein Name ist Tobias Wilinski, zu Gast ist TSKR-Chef und Modezar Dax Nguyen.
Viel Spaß beim Hören!

Was ist beim Merchandise-Vertrieb wichtig?
Wenn ich Merch vetreiben möchte, brauche ich relativ viele Kontakte.
Erst brauche ich eine Person, die ein Design bzw. Visuelles Konzept erstellt, dann brauche ich jemanden der oder die das visuell umsetzen kann. Nehmen wir z. B. ein Shirt-Design (der Ablauf ist bei allen Klamotten aber ungefähr gleich). Anschließend beauftrage ich einen Großhändler, bei dem schon Shirts bzw. Rohlinge bereit liegen. Der schickt die Shirts dann an den sogenannten Veredler, der die Shirts dann so produziert, wie ich mir das vorstelle und schickt mir die Shirts zu. Vorher muss ich schon den Künstler*innen bescheid sagen, dass sie die Produkte irgendwie bewerben sollen, damit wir sie im Idealfall alle verkaufen. Zum Schluss bleibt dann noch der Kundenservice und dass ich mich ggf. um Retouren kümmern muss.
Mit Vorarbeit dauert das ganze ungefähr 3 Wochen, die reine Produktionszeit so ungefähr 10 Werktage. Für Dax liegt der Höchstpreis für ein Fanshirt bei 30 Euro und seine Devise ist: Lieber nach- als überproduzieren. Wenn ihr zu viele Shirts herstellt, müsst ihr sie eine Weile irgendwo lagern und vielleicht kriegt ihr sie gar nicht verkauft. Das ist frustrierend für euch und auch nicht nachhaltig. Wenn ihr noch nicht so bekannt seid, produziert vielleicht erstmal 50 Shirts pro Motiv oder geht in den Pre-Sale das bedeutet, dass ihr Fans erst bestellen lasst und anschließend genau die bestellte Anzahl produziert.
Für den ThemaTakt-Merch benutze ich den On-Demand Dienst Merchanguys. Wenn ihr dort Shirts bestellt werden sie einzeln hergestellt und an euch geschickt, ich hab da gar keine Arbeit und bleib auch auf keinem Merch sitzen.
Denkt auch dran die Shirts zu bewerben. Die könnt ihr z. B. Leuten schicken, die eine gute Reichweite haben oder Leute, die in eurer Nische sind z. B. befreundete Künstler*innen.
Wenn ihr noch fragen habt, schreibt @tskr_studio.

Tobias Wilinski

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Sängerin Balbina zu Gast im Hip Hop Business-Podcast ThemaTakt von Tobias Wilinski. Beide sitzen gemütlich auf dem Sofa.

#50 Balbina (Sängerin, Komponistin, Labelgründerin)

Balbina ist seit knapp 20 Jahren im Musikbusiness – also macht Euch gefasst auf Business-Talk.
Ihr erstes Album „Bina“ bringt sie 2011 raus, 4 Jahre später „Über das Grübeln“ und wieder zwei Jahre später (2017) veröffentlicht sie das Album „Fragen über Fragen“.
Die größte Frage die sich ihr irgendwann stellt, ist: Warum bin ich eigentlich noch beim Major-Label und gründe nicht mein eigenes?
Balbina löst den Vertrag mit Four Music auf und gründet ihr Label Polkadot.
Das Album, das sie im Januar 2020 rausbringt, soll ein neues Kapitel einleiten bzw. das vorherige beenden. Es heißt „Punkt.“ Über das Album sprechen wir in dieser Folge weniger. Es geht viel mehr um das Drumherum, die Produktion, die Promotion etc.

In dieser Folge erfahrt ihr welche Tipps Balbina aufstrebenden Künstler*innen gibt und warum ein Verlagsdeal gerade für die eine wichtige Geldquelle sein kann. Außerdem erfahrt Ihr, bei wem eure Spotify-Kohle landet, welche negativen Folgen Streaming langfristig auf kleinere Künstler*innen und unsere Kultur haben kann und warum Balbina deswegen sogar mit Politiker*innen redet.
Ich find’s super, dass Balbina sich so oder mit ihrem Projekt Mama für andere Künstler*innen einsetzt.
Am Ende können wir alle nur gemeinsam was bewirken, also guckt immer, wo ihr Kolleg*innen unterstützen könnt, das wird sich immer auszahlen. Mindestens in Karma-Punkten.
Karma-Punkte könnt ihr auch sammeln, indem Ihr ThemaTakt unterstützt. Teilt die Folgen, liket die Posts und folgt @ThemaTakt auf Instagram und Linked.in.
Ganz besonders viele Karma-Punkte gibt es natürlich für Geld-Spenden. Geht dafür auf thematakt.de/spenden oder spendet direkt per Paypal.me/thematakt.
Wir nennen sehr viele Namen. Wenn ihr davon einen nachlesen wollt, checkt die Shownotes.
Abonniert den ThemaTakt-Podcast auf Apple Podcasts, Spotify, Deezer und überall wo’s sonst noch Podcasts gibt. Folgt auch auf Social Media @thematakt. Genug der Promo. Viel Spaß beim Hören!
– Tobias Wilinski

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Promoterin Marina Buzunashvilli im ThemaTakt-Podcast

#43 Marina Buzunashvilli (Promoterin, Managerin von Sero, Capo und Manuellsen, bald Head of PR bei Sony Music)

Marina Buzunashvilli ist ein ganz besonderer Mensch. Als Promoterin ist ihre Hauptaufgabe PR-Arbeit – also dafür zu sorgen, dass über die Künstler*innen, für die sie arbeitet, berichtet wird z. B. organisiert sie ihre interviews. Normalerweise gibt sie selbst keine Interviews, umso schöner ist es, dass das hier schon das zweite ThemaTakt-Interview mit ihr ist. Das erste ist schon über zwei Jahre her. In dem geht es vor allem um ihren Werdegang, wie sie zur Gründung ihrer damaligen Agentur Musicism & Cinelove gekommen ist.Das Interview ist immer noch sehr interessant – hört es euch an!
In dieser Folge sprechen wir vor allem über die letzten zweieinhalb Jahre.
In denen hat sich extrem viel im Musikgeschäft verändert u.a. durch die stärkere Nutzung von Instagram oder Musik-Streaming.
Es geht außerdem darum, wie Marina zur Managerin von Sero, Capo und Manuellsen wurde und wie sie – ohne ihre alte Partnerin Cornelia Filipov – ihre Agentur Die Marina gegründet hat.
Die wird sie allerdings bald schließen, weil sie in knapp einem Monat in ihren neuen Job startet: Sie wird Head of Pr bei Sony Music. Was für sie viele Chancen und neue Kolleg*innen, aber auch Trennungen von geliebten Künstler*innen bedeutet.
Hört diese Folge bis zum Schluss, ihr werdet eine Menge lernen! Folgt @thematakt auf allen Social-Media-Kanälen, spendet an paypal.me/thematakt und – ganz wichtig – abonniert und bewertet den Podcast!

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*Foto: Sony Music Germany

ralf kotthoff im Interview mit ThemaTakt-Moderator: Tobias Wilinski

#38 Ralf Kotthoff (MZEE-Mitgründer & HipHop-Aktivist )

Die heutige Folge wird eine Zeitreise! Erinnert Euch an die Zeit, als es noch teuer war mit dem Handy zu telefonieren. Als wir noch dachten „Shit, ich bin auf die Internet-Taste gekommen – muss ich das jetzt bezahlen?“ Und weil es Google noch nicht gab, haben wir einfach beispielsweise „rap.de“ eingetippt und uns überraschen lassen, wo wir landen. Zwar waren schon Marc Leopoldseder oder Davide Bortot bei ThemaTakt zu Gast, aber der heutige Gast hat die HipHop-Szene noch einen Tacken länger begleitet: Ralf Kotthoff. Er startet als Graffiti-Writer und ist schon Ende der 80er ein Hip Hop-Freak. 1992 hat zusammen mit Akim Walta (damals Manager von Advanced Chemistry) MZEE gegründet, das als Plattenlabel startet, dann zum Printmagazin, später zur Webseite und zum ersten großen Hip Hop-Versandhandel Deutschlands wird. Mittlerweile kümmert sich Ralf um die Webshops von Universal Music. Im Interview geht’s deswegen auch um die Frage: Stehen Unternehmen und Personen in der Verantwortung, die kriminellen bzw. gewalttätigen oder sexistischen Künstlern eine Plattform bieten? – Das fordert nämlich ein Tweet von @wasserdanke.

Abonniert ThemaTakt bei Spotify, Deezer und Apple Podcasts – dort könnt Ihr ihn auch bewerten und folgt auf Twitter, Instagram, Facebook und YouTube.
Viel Spaß beim Hören!

Wenn Euch die Zeitreise gefallen hat, lest auch „Könnt ihr uns hören – Eine Oral History des deutschen Rap“* – in dem Buch kommt Ralf Kotthoff neben 100 weiteren Personen zu Wort. Der erwähnte Podcast am Ende der Folge ist „A Little Something“.
Abonniert den Podcast auf Spotify, oder bei iTunes und bewertet ihn!
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Wenn ihr mehr Interviews wollt, könnt Ihr ThemaTakt auf Patreon oder Steady unterstützen.

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Mine im ThemaTakt-Podcast Interview mit Tobias Wilinski

#35 Mine (Sängerin, Songwriterin, Produzentin) im Interview

Mine schreibt Songs, singt und produziert sie. Sie macht also fast alles selber – das ist schon krass. 2016 hat sie den Preis für Popkultur in der Kategorie „Lieblingssolokünstlerin“ gewonnen. Ein Jahr später veröffentlicht sie mit Rapper Fatoni das Album „Alle Liebe Nachträglich“* und 2018 ein Live-Album mit Orchester*. Nun ist ihr Album „Klebstoff“* erschienen und auf Platz 28 in den Charts eingestiegen. Somit ihr bislang erfolgreichstes Album – aber um Erfolg geht es Mine weniger. Sie findet es überhaupt krass, dass Leute Geld dafür bezahlen, um sie live zu sehen und könnte sich sogar vorstellen irgendwann von Gesangsunterricht zu leben, statt von ihrer eigenen Musik.
Im Interview spricht sie mit ThemaTakt-Host Tobias Wilinski über ihr Songwriting, Jazz-Musik und Probleme mit Fehlern umzugehen.
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