Tobias Wilinski lächelt freundlich. Neben ihm steht "Karriere-Tipps für Künstler*innen 2021"

Wie Künstler*innen ihre Karriere aufs nächste Level heben

In der letzten Folge ging es um die Musikbusiness-Trends 2021. Host Tobias Wilinski hat sich dafür Sprachnachrichten von 9 Leuten aus dem Musik-Business eingeholt. Die Leute hat er auch gefragt, welche Tipps sie aufstrebenden Künstler*innen in diesem Jahr geben würden, damit sie aufs nächste Level kommen. Natürlich kommt es darauf an, an welchem Punkt der Karriere eine Person sich befindet. Die Folge richtet sich besonders an Musiker*innen, die (noch) nicht von der Musik leben können.

Fragen, die in dieser Folge beantwortet werden:

– Wieso ist die Identität für Künstler*innen so wichtig?
– Welche Rolle spielt Social Media für aufstrebende Künstler*innen?
– Wie oft sollten Künstler*innen Musik veröffentlichen?
– Welche Chancen bieten Analysetools?
– Warum ist ein Team oder eine Manager*in wichtig?
– Wie kann ich mit Musik Geld verdienen?

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Gäste in dieser Folge:

Patrick Thiede (Labelmanager Chapter One und Walk This Way)
Lina Burghausen (Labelmanagerin 365xx und Online-Promoterin)
Colin Schrinner (Head of Tunecore, Germany)
Stefanie Rohn (Creative Director We Publish Music & Das Maschine)
Jens P. Neumann (Labelchef Urban Tree Music)
Matthias Strobel (Präsident MusicTech Germany)
Marina Buzunashvilli (Head of PR Sony Music Germany)
Leander Kirschner (Manager Aylo)
Tobi Zumak (Product Manager Four Music)

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Zu sehen ist das ThemaTakt-Logo und die Aufschrift "Musikbusiness-Trends 2021" daneben steht Tobias Wilinski und grinst schelmisch.

In-Game-Konzerte, Livestreaming… – Musikbusiness-Trends 2021

2021 wird wie wie 2020 eine große Herausforderung für Künstler*innen und beteiligte. Vor allem weil das Live-Geschäft fehlt. Was werden die Themen in diesem Jahr? Wir blicken Livestreaming, In-Game-Konzerte bei Fortnite oder Roblox, TikTok und Insta-Reels, Musik-Streaming und klären, ob die Deutschrap-Blase 2021 platzt. Außerdem geht es um die Musikproduktion mithilfe von Künstlicher Intelligenz, die Zukunft von Musik-Medien und den Wandel bei (Major-)labels.

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Gäste in dieser Folge:

Patrick Thiede (Labelmanager Chapter One und Walk This Way)
Lina Burghausen (Labelmanagerin 365xx und Online-Promoterin)
Colin Schrinner (Head of Tunecore, Germany)
Stefanie Rohn (Creative Director We Publish Music & Das Maschine)
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Alle Podcaster*innen des HipHop-Podcast Mammut Remix 2020 auf einem Bild.

HipHop-Podcast Mammut Remix 2020

Machiavelli hat 2019 den ersten HipHop-Podcast Mammut-Remix organisiert. Jetzt machen wir aus einer schönen Idee eine Tradition. Zum Ende dieses denkwürdigen Jahres blicken eure liebsten HipHop-Podcaster*innen auf 2020 zurück: Der HipHop-Podcast Mammut-Remix 2020. Die Regeln sind simpel: Alle Hosts wurden per Losverfahren in neue Zweier-Teams eingeteilt und besprechen in rund zehn Minuten ihr Wunsch-Thema aus 2020: Comebacks & Funfacts, nerdiges Reingegrabe, Verschwörungsmythen und krude Typen, politisch-philosophischer Diskurs, Gossip und Businessmodelle – all das und noch viel mehr in zwei Stunden Rap-Podcast-Familientreffen. Unterstützt ThemaTakt unter thematakt.de/spenden oder paypal.me/thematakt. Frohe Feiertage und viel Spaß beim Hören!

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Podcaster*innen und Podcasts im HipHop-Podcast-Mammut-Remix 2020:

Helen Fares & Josi Miller (Deine Homegirls)
Falk Schacht (Schacht & Wasabi)
Marcus Staiger & Mauli (Die wundersame Rapwoche)
Niko Backspin & Kevin Rühländer (Backspin-Podcast)
Jan Wehn (All Good-Podcast)
Nelleke Schmidt (Auf Gästeliste)
Credibil & Frustra (Resumae)
Miriam Davoudvandi (Danke, Gut)
Clark Senger & Jonas Lindemann (Release Friday von HipHop.de)
Tobias Wilinski (ThemaTakt)
Vassili Golod, Salwa Houmsi & Jan Kawelke (Machiavelli).

Tobias Wilinski, Tamara Güclü und Alex Barbian stehen nebeneinander. So vermutet man, wenn man sich von den feinen Photoshop-Skillz täuschen lässt. Das Cover zum ThemaTakt-Jahresrückblick 2020.

Jahresrückblick: Was ihr 2020 verpasst habt!

Euch erwartet eine großartige Folge, in der wir über Producer*innen, Livestream-Konzerte und jede menge Musik plaudern. Diese Folge ist eine Reunion, die es genau so im Jahresrückblick 2017 gab. Neben mir (Tobias Wilinski) ist Journalist und Moderator Alex Barbian zu Gast. Den kennt ihr unter anderem von Splash, MTV, Allgood und natürlich von ThemaTakt. In Folge #44 ist er zum ausführlichen Interview zu Gast. Außerdem ist Tamara Güçlü wieder am Start. Sie ist Journalistin und moderiert seit November den Podcast „Puls Musikanalyse“ vom BR. Natürlich erwähnen wir wieder viele viele Leute. Die findet ihr niedergeschrieben in den Shownotes und hier auf Thematakt.de – hier findet ihr auch die Spotify-Playlist zur Sendung.
Abonniert ThemaTakt überall wo’s Podcasts und Social Media gibt und lasst mal wieder eine Bewertung bei Apple Podcasts da. Da freu ich mich! Auch, wenn in diesem Jahr weniger Folgen rausgekommen sind, als geplant, wurde ThemaTakt mehr gehört denn je! Da bedanke ich mich bei all meinen Interview-Partner*innen und bei euch! Immer, wenn ihr eine Folge hört, sie teilt und anderen davon erzählt, hilft das.
Ein paar von euch haben mir auch finanziell unter die Arme gegriffen. Vor allem indem sie paypal.me/thematakt eingegeben haben, Danke an Steffi und Andi, ein paar unterstützen mich regelmäßig per Steady. Vielen dank an Lina, Nash, Radeck, Jonas, Paul, Papa und August. 2020 sind leider ein paar RapMedien gestorben. Ihr haltet ThemaTakt am Leben. Ich hoffe sehr, dass wir alle in einem Jahr ohne Pandemie leben, bis dahin hoffe ich, dass ihr gesund bleibt, Zeit mit euren Liebsten verbringen könnt und schöne Feiertage habt. Viel Spaß beim Jahresrückblick 2020. – Euer Tobias Wilinski

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Musikverlagsmitarbeiterin (Creative Director von "We Publish Music") Stefanie Rohn sitzt vor dem ThemaTakt-Interview neben Tobias Wilinski

#53 Stefanie Rohn (A&R und Creative Director – „We Publish Music“ + Head of Music & Artist Service „Das Maschine“)

2010 ist Stefanie Rohn bei MyVideo gestartet. Dort hat sie sich drei Jahre lang um Label-Beziehungen gekümmert (z. B. exklusive Premieren von Musikvideos.)
Falls ihr MyVideo nicht mehr kennt: Das war ein Videoportal von ProSiebenSat.1 (so ähnlich wie YouTube). Kleiner Spoiler: Myvideo wurde 2017 eingestellt.
So wie der Streaming Dienst Ampya, den ProSiebenSat1 vorher an Deezer verkauft hatte.
Stefanie ist wie gesagt bei Myvideo gestartet und dann drei Jahre später zu Ampya gewechselt. Circa 4 Jahre lang war sie Projekt Managerin für Live Events (hat z. B. Konzerte für Kool Savas oder Lady Gaga organisiert) und hat sich auch bei Ampya um die Beziehungen zu Labels gekümmert. Aber das ist Vergangenheit und darüber sprechen wir erst später im Podcast.

Seit 2017 arbeitet Stefanie beim Verlag We Publish Music. Dort ist sie A&R & Creative Director. Außerdem ist sie seit 2018 Head of Music & Artist Service bei Das Maschine. Was sich hinter diesen Berufsbezeichnungen verbirgt, erfahrt ihr in dieser Folge. Es geht sehr viel ums Songwriting, Verträge, Auszahlungen und was ich alles beachten muss, wenn ich Musikautor werden möchte.

Stefanie ist außerdem Managerin von Abaz, X-Plosive, Nessi und noch ein paar anderen Künstler*innen. Alle Namen findet ihr in den Shownotes. Hört auch alle anderen Folgen z. B. die mit Stefanies „Das Maschine“-Kollegen Patrick Thiede. Den ThemaTakt-Podcast findet ihr überall wo es Podcasts gibt Spotify, Deezer, Apple Podcasts und natürlich bei Fyeo der Podcast-App von ProSiebenSat1 – Abonniert den Podcast überall!

In den nächsten Tagen zieh ich um. Unterstützt ThemaTakt, damit ich mir Möbel kaufen kann über thematakt.de/spenden oder direkt indem ihr Paypal.me/thematakt ins Handy tippt. Wenn ihr keine Kohle habt, dann empfehlt den Podcast an eine Person, die ihr sehr gerne habt. Mein Name ist Tobias Wilinski. Viel Spaß beim Hören!

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Dax Nguyen im Interview bei ThemaTakt

#52 Dắx Nguyễn (Chef von TSKR // Merch-Vertrieb, Management, Label, Studio)

Schon in der vorletzten Folge wurde klar, wie wichtig es ist in der Musikindustrie mehrere Standbeine bzw. Einnahmequellen zu haben – gerade in Krisenzeiten.
Mit meinem heutigen Gast Dax Nguyen geht es heute vor allem um zwei Standbeine für Künstler*innen: ihre Musik und ihren Merch-Verkauf. Ihr erfahrt, was bei der Merchandise-Produktion wichtig ist und wie die überhaupt abläuft, warum Merch bei großen Shows oft sehr teuer ist und was ein Veredler macht.

Dax hab ich 2013 kennengelernt, als er gerade bei Nesola gearbeitet hat – das ist das Label über das u. a. Max Herre, Joy Denalane und Megaloh veröffentlicht haben. Vorher hat er zusammen mit dem Producer Gee Futuristic die Marke TSKR gegründet und darüber Mode veröffentlicht – die meistens schnell ausverkauft war. In den letzten 10 Jahren hat sich TSKR aka The Sexy Kids Revolution aber gewandelt: Von der Modemarke hin zum Merchvertrieb von Ahzumjot, Lance Butters, Giant Rooks, Amilli und NUGAT.
NUGAT begleitet Dax seit 2015 als Manager, um NUGATs Musik rauszubringen, erwächst aus TSKR ein Label und Verlag, Anfang 2020 eröffnet Dax Nguyen das TSKR-Studio in Berlin.
Wenn euch die Folge gefällt, hört auch die anderen Folgen mit Patrick Thiede, Balbina oder Promoterin Marina Buzunashvilli.
Den ThemaTakt-Podcast findet ihr überall wo’s Podcasts gibt – abonniert und folgt. Geld verdiene ich mit ThemaTakt noch nicht, deswegen bin ich auf eure Unterstützung angewiesen. Schaut auf thematakt.de/spenden vorbei, da könnt ihr euch auch ThemaTakt-Merch kaufen oder spendet ein paar Taler über paypal.me/thematakt
Mein Name ist Tobias Wilinski, zu Gast ist TSKR-Chef und Modezar Dax Nguyen.
Viel Spaß beim Hören!

Was ist beim Merchandise-Vertrieb wichtig?
Wenn ich Merch vetreiben möchte, brauche ich relativ viele Kontakte.
Erst brauche ich eine Person, die ein Design bzw. Visuelles Konzept erstellt, dann brauche ich jemanden der oder die das visuell umsetzen kann. Nehmen wir z. B. ein Shirt-Design (der Ablauf ist bei allen Klamotten aber ungefähr gleich). Anschließend beauftrage ich einen Großhändler, bei dem schon Shirts bzw. Rohlinge bereit liegen. Der schickt die Shirts dann an den sogenannten Veredler, der die Shirts dann so produziert, wie ich mir das vorstelle und schickt mir die Shirts zu. Vorher muss ich schon den Künstler*innen bescheid sagen, dass sie die Produkte irgendwie bewerben sollen, damit wir sie im Idealfall alle verkaufen. Zum Schluss bleibt dann noch der Kundenservice und dass ich mich ggf. um Retouren kümmern muss.
Mit Vorarbeit dauert das ganze ungefähr 3 Wochen, die reine Produktionszeit so ungefähr 10 Werktage. Für Dax liegt der Höchstpreis für ein Fanshirt bei 30 Euro und seine Devise ist: Lieber nach- als überproduzieren. Wenn ihr zu viele Shirts herstellt, müsst ihr sie eine Weile irgendwo lagern und vielleicht kriegt ihr sie gar nicht verkauft. Das ist frustrierend für euch und auch nicht nachhaltig. Wenn ihr noch nicht so bekannt seid, produziert vielleicht erstmal 50 Shirts pro Motiv oder geht in den Pre-Sale das bedeutet, dass ihr Fans erst bestellen lasst und anschließend genau die bestellte Anzahl produziert.
Für den ThemaTakt-Merch benutze ich den On-Demand Dienst Merchanguys. Wenn ihr dort Shirts bestellt werden sie einzeln hergestellt und an euch geschickt, ich hab da gar keine Arbeit und bleib auch auf keinem Merch sitzen.
Denkt auch dran die Shirts zu bewerben. Die könnt ihr z. B. Leuten schicken, die eine gute Reichweite haben oder Leute, die in eurer Nische sind z. B. befreundete Künstler*innen.
Wenn ihr noch fragen habt, schreibt @tskr_studio.

Tobias Wilinski

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Labelchef und Manager Patrick Thiede im ThemaTakt-Podcast im Interview

#51 Patrick Thiede (Labelchef und Manager Chapter ONE, Walk This Way, Das Maschine, AK Ausserkontrolle)

Mein Plan war’s eigentlich mehrere Folgen zur Corona-Krise zu veröffentlichen. In der letzten Folge, die vor zwei Monaten rauskam, erzählen mehr als 30 Leute aus der Musik-Industrie, wie sich die Krise auf ihren Job ausgewirkt hat. Und ich will ehrlich sein, diese Folge war viel anstrengender zu produzieren als ich dachte. Hätte ich mehr Folgen wie diese gemacht, hätte mich das wahrscheinlich einfach erschlagen. Außerdem hab ich mich in den vergangenen zwei Monaten auf französischsprachigen Rap konzentriert, meine ersten zwei Artikel für HipHop.de geschrieben, und meine Sendung „L’HEURE DU RAP“ gestartet. Die könnt ihr immer montags von 20-21h bei say say-Radio hören. Aber nicht nur da konntet ihr mich hören, sondern auch erstmals als Nachrichtensprecher für Radio Fritz. Also arbeitsmäßig lief’s, emotional war und ist es aber auch für mich eine fordernde Zeit.
Deswegen hat’s mich auch gefreut, dass mein heutiger Gast Patrick Thiede auf mich zugekommen ist bzw. hat mich das erste Mal überhaupt eine Promoterin per Mail gefragt, ob ich eine Musik-Business-Person interviewen möchte. Normalerweise geht’s da immer um Künstler*innen. Der Grund: Patrick Thiede hat im Mai 2020 den Posten als General Manager beim Universal-Label Chapter ONE übernommen. Sein Weg dorthin war lang und weil wir im Gespräch etwas hin und herspringen, will euch hier schonmal seine Arbeitsstationen aufzählen: Patrick ist Diplom-Pädagoge und hat von 2007-2014 in sozialen Einrichtungen gearbeitet. (Wenn ihr mehr über diese Arbeit wissen wollt, empfehle ich euch den Podcast „Queraussteiger“, da war Patrick vorher zu Gast.)
Von 2007 bis 2012 war Patrick Bandmitglied von „Hammer & Zirkel“, hat die Band selbst gemanaget und irgendwann gemerkt, dass ihn das Managen mehr begeistert, als selbst Musik zu machen. Zwei Jahre lang hat er bei der Agentur „MACHEETE“ dann u.a. Karate Andi und 7inch gemanget. Anschließend gründet er 2014 seine eigene Management-Agentur namens DufteArt-Management. 2015 also vor 5 Jahren wird er Labelhead beim zum Label „Auf!Keinen!Fall!“ – darüber haben damals unter anderem Capital Bra, 3plusss, die 187 Strassenbande und Ak Ausserkontrolle veröffentlicht, letzteren begleitet Patrick immer noch als Manager.
Seit 2017 ist er General Manager von Das Maschine, eine Agentur, die sich um alle Bereiche der Musik-Industrie kümmert und seit 2018 ist er Chef von Walk This Way Records über das unter anderem Finch Asozial, Sylabill Spill und die Argonautiks veröffentlichen. Neben Patricks Lebensweg, geht es auch darum, was ein gutes Management ausmacht, Sexismus im Rap und die Verwurzelung von HipHop in unserer Gesellschaft.
Damit ich euch weiter Hip-Hop-Business-Interviews liefern kann: Unterstützt ThemaTakt unter thematakt.de/spenden.
Mein Name ist Tobias Wilinski. Viel Spaß beim Hören!

Drei Fragen aus dem Interview:

Tobias Wilinski: Was glaubst du sind Punkte, die es als Manager braucht? Und was glaubst du sind Eigenschaften bei denen du sagen würdest, dass eine Person vielleicht nicht so gut als Manager funktioniert?

Patrick Thiede: Grundsätzlich sollte man ein stück weit organisiert und strukturiert sein. Das sind glaub ich Charaktereigenschaften und Fähigkeiten, die man besitzen sollte. Man sollte ein gewisses Empathievermögen und Auffassungsgabe haben. Ich glaub, wenn du das hast, hast du erstmal die Grundbasis geschaffen. Wenn du der total verpeilte Typ bist… aber selbst gab’s ja schon Beispiele, die auch schon erfolgreich waren. Und eine gewisse Portion Glück gehört halt auch immer noch dazu. Wobei ich der Meinung bin, dass man Glück in irgendeiner Form auch erzwingen kann.

T: Mit Arbeit oder wie?

P: Total! Relativ simpel: Du wirst im Lotto nicht gewinnen, wenn du kein Lotto spielst. Wenn du aber alles mögliche dareingibst, ist zumindest die theoretische Wahrscheinlichkeit höher, dass du auch im Lotto gewinnst. Weil Lotto ist ja die Definition von Glück – weil man dazu jetzt nichts großartig können muss. Ich glaub, durch harte Arbeit, durch akribisches Dranbleiben und so weiter und so fort, kann man sich Glück in irgendeiner Form erzwingen.

T: Nochmal konkreter: Was würdest du einer Person raten, die Manager*in werden möchte?

P: Ey, einfach sehr ernsthaft dranbleiben und keine Schlösser bauen. Also weder für den Künstler noch für sich selbst, sondern sich viel Wissen aneignen und auch mal die Schnute halten, wenn erfahrenere Leute reden. Ich find das immer ganz gefährlich, wenn man immer versucht künstlich mitreden zu wollen. Ist doch nicht schlimm. Also ich halt auch bei ganz vielen Leuten meine Gusche und hör denen gerne zu. Ich kann gar nicht mitreden, bei jemandem der seit 30 Jahren in diesem Business ist. Wie? Mit welcher Berechtigung? Und ich glaub ne gewisse Portion Ehrfurcht und Demut ist nicht unwichtig.

#blackouttuesday reicht nicht! Folgt und unterstützt:

Poliana Baumgarten
Aminata Touré
Malcolm Ohanwe
Alice Hasters (Lest oder hört ihr Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“ auf Spotify)
Each one Teach one e. V.
Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund

Das sind nur ein paar Leute, die ihr supporten solltet. Schreibt ihnen doch einfach mal: „Ich find’s krass was du machst, weiter so! Wie kann ich dich supporten?“ das gibt Sicherheit, Kraft und Hoffnung.

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Wie die Corona-Krise das Musik-Business verändert steht auf einer Collage, auf der unter anderm Megaloh, D-Bo, Nash Nopper, Julia Grösche und Falk Schacht zu sehen sind

Skript: Wie die Corona-Krise das Musik-Business verändert

Die Corona-Krise hat das Leben von uns allen verändert.
Weltweit haben sich laut WHO mehr als 780.000 Menschen mit dem Virus angesteckt, in Deutschland haben sich laut Robert Koch Institut über 67.000 Menschen infiziert. Das ist der Stand heute am 1. April 2020.
Damit wir uns nicht gegenseitig anstecken, wurden viele Maßnahmen getroffen: Fast alle Läden mussten schließen, Kultur-Veranstaltungen wie Konzerte können in den nächsten Wochen nicht stattfinden etc.
Auch diese Folge ist eine Folge der Corona-Krise.
Eigentlich wären meine Freundin und ich jetzt noch im Vietnam-Urlaub, denn wir aber aufgrund der Reisebeschränkungen gar nicht antreten konnten.
Eigentlich hatte ich auch schon ein paar ThemaTakt-Interviews geplant, die ich jetzt nicht machen kann. Also hab ich überlegt, was ich machen kann, wenn Strandurlaub und persönliche Interviews nicht möglich sind und bin auf die Idee gekommen, Leute die ich schon für ThemaTakt interviewt habe zu bitten mir ein Fragen per Sprachnachricht zu beantworten schicken.

Die Frage um die es in dieser Folge geht, ist: Wie verändert die Corona-Krise deinen Job?

Mein Ziel war es, möglichst viele Leute zu Wort kommen zu lassen, um viele Bereiche der Musik-Industrie abzubilden.
Ihr hört in dieser Folge neben mir 32 andere Leute.
Das ist eine Hausnummer und da kann es schwierig werden zu folgen. Es kann also sein, dass ihr den Podcast pausieren und mal zurückspulen müsst. Ihr könnt Euch das Skript aber auch hier durchlesen! Zur Info: In Hab manche Nachrichtentöne vor ca. einer Woche bekommen, manche Audios aber auch erst gestern.
Damit die Folge übersichtlich bleibt, hab ich sie in 5 Teile gegliedert.

TEIL 1 KÜNSTLER*INNEN – DJs & PRODUCER*INNEN
TEIL 2 VERANSTALTER*INNEN UND DAS LIVE-GESCHÄFT (11:30)
TEIL 3 LABELS, VERTRIEBE, STREAMINGANBIETER (29:40)
TEIL 4 BILD UND VIDEOPRODUKTION (42:40)
TEIL 5 JOURNALIST*INNEN (47:27)

In diese Folge habe ich viele Stunden gesteckt, unterstützt mich, indem ihr die Folge teilt, Freund*innen von ThemaTakt erzählt und @thematakt folgt. Mit ThemaTakt verdiene ich noch kein Geld, ich bin aber dankbar für jede Person, die mich per Steady oder Paypal unterstützt. Schaut auf thematakt.de/spenden vorbei oder tipp paypal.me/thematakt um mich etwas zu unterstützen. Jeder Euro hilft.
Mein Name ist Tobias Wilinski
Ich danke allen Personen, die Teil dieser Folge sind und hoffe, dass ihr diese Folge gesund und zu Hause hört.
Teil 1 Künstler*innen – DJs & Producer*innen

Wir starten mit den Leuten, die im Mittelpunkt bzw. normalerweise einen Teil ihrer Karriere auf der Bühne stehen: Künstler*innen.
Ich habe Mauli, Mine und Megaloh gefragt, wie sich die Coronakrise auf ihre Arbeit auswirkt.

TON MAULI

Mauli hängt an keinem großen Label, er macht alles alleine. Das gibt ihm jetzt natürlich auch eine gewisse Freiheit.
Mauli hatte auch etwas Glück seine Tour ging von September bis Ende November 2019. Sprich die Tour ging gerade mal vor 4 Monaten zu Ende.

Die Tour von Künstlerin Mine war im Mai 2019. Da ist sie durch Deutschland, Österreich und die Schweiz getourt.
Die Arbeit leidet weniger, aber ihr fehlen die sozialen Kontakte.

TON MINE

Mine und Mauli arbeiten gerade an ihren Alben und haben ihre Touren erstmal hinter sich. Megaloh arbeitet auch an seinem Album – die Tour liegt aber noch vor ihm. Sie würde im September 2020 starten.

TON MEGALOH

Mine, Mauli und Megaloh scheinen in den ersten Wochen der Corona-Krise recht gelassen. Aber alle drei sind gestandene Künstler, die schon eine relativ große Fanbase haben und überhaupt eigene Tourneen spielen können. Bei Künstler*innen die gerade ihre Karrieren aufbauen, sieht das schon anders aus.
Abgesehen davon sind Mine, Mauli und Megaloh Künstler, die schon immer in sehr viele Bereiche ihrer Karriere involviert waren. Es ist nicht so, dass sie „nur“ singen oder rappen könnten. Alle drei produzieren ihre Musik selbst, kümmern sich um ihre Social Media-Auftritte und konzipieren teilweise ihre Musik-Videos selbst – sie können sich jetzt also in den ersten Wochen auf verschiedene Bereiche konzentrieren und haben verschiedene Standbeine.

Dass es in diesen Zeiten einen enormen Unterschied macht, wie viele Standbeine man hat bzw. wie viele Aufgaben man selbst übernimmt, zeigt sich auch bei DJs.
Ghanaian Stallion ist DJ und Megalohs Tour-DJ und produziert Songs.

TON GHANAIAN
Dj und Producer Ghanaian sagt, man kann noch gar nicht absehen, wie krass sich di Corona Krise auf die Gigs auswirken wird. Weil die Saison für ihn erst im Juni beginnt.
Ähnlich wie Ghanain Stallion geht es DJ Illegal von den Snowgoons.

TON DJ ILLEGAL

Dass die komplette Tour mit der legendären Crew Onyx wegfällt, ist schon krass. Das Positive: DJ Illegal ist kein reiner Tour-DJ. Auch er kann in diesen Zeiten Beats produzieren.
Das macht auch DJ Josi Miller. Obwohl sie bislang nur den Song „Looks to the Future“ veröffentlicht hatte:

TON JOSI MILLER

Josi Miller hat die Corono-Zeit genutzt um am 18. März ganz dem Zeitgeist entsprechend ihren Track „Songs to Stay Home to Pt. I“ rauszubringen.

Auch Gizem Adiyaman aka Meg10 ist kreativ geworden. Sie ist DJ und Gründerin der Veranstaltungsreihe Hoe_mies. Im Hoe_mies-Insta-Kanal hat sie ein starkes Format gestartet: Das heißt „Home not alone“. Im Insta-Livestream sprechen die Hoe_mies in den ersten beiden Folgen mit Salwa Houmsi über die Fragen: Wie werde ich eigentlich Journalist*in oder wie lebt es sich in der Selbständigkeit und wie handelt man sich gute Gagen aus.
Wann Gizem sich selbst wieder Gagen aushandelt ist allerdings erstmal unklar.

TON GIZEM ADIYAMAN

Mehrere Standbeine können in schwierigen Zeiten helfen.
Aber der Live-Bereich ist gerade tot.
Deswegen kann DJ Gizem Adiyaman aka Meg10 jetzt nicht easy auf ihr zweites Standbein als Veranstalterin wechseln.

André Mahdi geht es ähnlich. Er legt unter dem Namen DJ Sheik auf. DJ sein ist aber nur ein Nebenverdienst. Sein Hauptjob ist aber auch in der Eventbranche.
Er ist Disponent in einer Live-Agentur.
Das heißt er kümmert sich darum, dass Bühnen etc. aufgebaut werden, kalkuliert wieviel Aufbau-Personal es braucht und brieft es – sprich er übernimmt die Koordination. Auch ihm sind jetzt erstmal beide Jobs weggebrochen.

TON SHEIK

TEIL 2 VERANSTALTER*INNEN UND DAS LIVE-GESCHÄFT

Bleiben wir beim Live-Geschäft bzw. Veranstaltungen. Julia Gröschel ist freiberuflich Künstlermangerin. Sie ist aber auch bei Vice angestellt und veranstaltet alle Vice-Events z. B. die Vice House Party. Wo so auch das Booking übernimmt.

TON JULIA GRÖSCHEL

Trotzdem positiv bleiben. Das scheint auch das Motto von Max Schneider-Ludorff. Er ist der Gründer vom gerade erwähnten HipHop-Festival Tapefabrik.
Die Tapefabrik hätte eigentlich am 21. März in Wiesbaden stattgefunden und musste jetzt zum ersten Mal verschoben werden.

TON MAX SCHNEIDER-LUDORFF

Ein Datum für ein Festival ist also nicht nur ein Termin, den man sich ausdenkt und dann gib ihm. Dieser Termin verändert alles: Wann gehen welche Tickets in den Verkauf, den Marketing-Plan, jede Form der Kommunikation. In den nächsten Folgen wird es auch darum gehen, wie wir Künstler*innen und der Musik-Branche an sich helfen können: Eine Sache ist: Gebt Tickets für Events nur zurück, wenn ihr unbedingt müsst. Also wenn ihr in Geldnot sein. Falls nicht, behaltet alle eure Tickets erstmal, das ist für alle beteiligten deutlich entspannter und die Veranstalter*innen verlieren nicht all euer Geld auf einmal und sind im schlimsten Fall pleite.
Geld ist auch ein Grund warum Vorverkäufe sehr früh starten – teils mehr als ein Jahr vor dem Auftritt. Gerade große Acts sind sehr teuer, damit der Veranstalter Millionen zahlen kann, braucht er das Geld so früh wie möglich, um es quasi wie eine Bank zu halten.

Wenn es um HipHop-Veranstaltungen in Berlin geht, denke ich recht schnell ans Burgeramt.
In erster Linie ist das Selbstverständlich ein Burger-Restaurant, aber in den letzten Monaten auch ein Ort an dem Listening-Sessions von den Orsons, Morlockk Dilemma, OG Keemo oder Haze gestartet sind. Ich kenn kaum Leute, die so viel Liebe für Hip Hop haben und nach außen tragen wie Burgeramt-Besitzer Tan Erbas.
Der wie vermutlich die meisten von uns, noch gar nicht begreifen kann, wie das Coronavirus unser Leben auf den Kopf stellt.

TON TAN ERBAS

So schwer es fällt, hilft positives Denken in dieser Situation fürs erste am besten. Aber realistisch denken ist natürlich auch immens wichtig, weil Optimismus einen auch pleite zurücklassen kann. Besonders schlecht geht es gerade Booker*innen. Denn beim Booking ist es DIE Aufgabe Gigs für deine Künstler*innen an Land zu ziehen, Gagen auszuhandeln und Reisen zu organisieren.
Bookerin Sara Avitabile hat erst vor anderthalb Jahren ihre eigene Booking-Agentur The Saevi Agency gegründet. Gerade als es endlich lief, hat die Corona-Krise alles verändert.

TON SARA AVITABILE

Dem musikalischen Live-Geschäft geht es gerade sehr schlecht.
Das betrifft alle Menschen, die bei einem Konzert auf der Bühne stehen, die Leute dahinter und die Leute, die sich darum kümmern, dass die Bühne aufgebaut wird. Auch Leute, die Licht und Ton machen. Nicht zu vergessen: Leute die Promo für Konzerte machen, die dafür sorgen, dass Interviews stattfinden und ein Konzertbericht in der Zeitung landet. Das betrifft Nash Nopper sie ist Online-Promoterin die sich auf Live-Promotion spezialisiert hat.

TON Nash

Obwohl Promoterin Nash Nopper Jobs weggebrochen sind, sieht eine leichte Verbesserung. Medien berichten wieder etwas mehr über Musik und Kultur.
Wie die deutschen HipHop-Medien und Journalist*innen mit der Corona-Krise umgehen, erfahrt ihr später in der Folge.
Erstmal bleiben wir bei der Promo Lina Burghausen hat zwar auch das Projekt 365 female MCs gegründet und legt als DJ auf, ihr Geld verdient sie aber als Promoterin und sieht da viele Unsicherheiten.

TON LINA

Lina Burghausen spricht hier wichtige Punkte an:

Die Musik-Industrie ist sehr verknüpft und das schafft Abhängigkeiten. Künstler*innen sind davon abhängig, dass Booker*innen sie buchen und sie auf diese Weise Promoter*innen bezahlen können.
Der zweite Punkt:
Geld verdienen Künstler*innen vor allem dadurch, dass sie auftreten und beim Gig im Idealfall noch Merch und CDs verkaufen können.
Sven Nawrath hat 2010 eine Seite gegründet, auf der Musiker*innen CDs pressen lassen können – auch in kleineren Stückzahlen. Die Seite heißt Mayodi.de.
Nawrath hofft, dass CD-Verkäufe Künstler*innen etwas aus der Krise helfen können.

TON SVEN NAWRATH

Sven Nawrath von Mayodi.de investiert auch in verschiedene Musik-Startups aus dem Live-Geschäft. Er sagt, selbst dass er in der Phase vorsichtiger geworden ist zu investieren. Er glaubt, dass sich der Musikmarkt auf jeden Fall erholen wird, aber fragt sich natürlich wann.

JETZT STARTEN WIR MIT TEIL 3 LABELS, VERTRIEBE, STREAMINGANBIETER

In den nächsten Minuten konzentrieren wir uns vor darauf wie Labels und Unternehmen, die mit Labels zusammenarbeiten mit der Corona-Krise umgehen.
Danny „D-Bo“ Bokelmann ist chef von Wolfpack Entertainment. Der sein Coronavirus-Wissen gerade unter anderem in seiner Insta-Story teilt, aber momentan ganz schwer kalkulieren kann, wie es finanziell für sein Label in Zukunft aussehen wird.

TON DANNY „D-BO“ BOKELMANN

Früher war Julia Fikus auch bei Wolfpack Entertainment. Mittlerweile hat sie ihr eigenes Musiklabel gegründet: 21 Gramm. Dort kümmert sie sich ums Label- und Produktmanagement und übernimmt auch die Künstlerbetreuung.
Sie arbeitet jetzt mit ihren Kolleg*innen im Home-office. Dadurch fehlt ihr besonders der persönliche Kontakt.

TON JULIA FIKUS

Julia Fikus vom Label 21 Gramm hat gerade ihre Arbeit mit Vertrieben angesprochen. Vertriebe kümmern sich vor allem darum, dass Musik auf Streamingplattformen wie Spotify und Deezer und im Laden landen und versuchen ihre Songs in Playlisten zu platzieren.
Viktoria Weber ist Marketing Managerin beim Vertrieb Zebralution.
Zebralution kümmert sich neben dem Vertrieb von Musik auch um Labels Services also z. B. Marketingstrategien entwickeln Label-Partner beraten.
Dadurch dass momentan Läden wie Media Markt und Saturn geschlossen sind, findet auch der Vertrieb Musik vor allem online statt.

TON VIKTORIA WEBER

Das digitale Geschäft ist wichtiger denn je, sagt Viktoria Weber von Zebralution. Aber Streaming alleine kann Künstler*innen nicht retten und tatsächlich streamen sogar etwas weniger Leute in diesen Krisen Zeiten Musik.
Und die Leute hören auch weniger neue Musik – vermutlich weil sie Musik, die sie schon kennen etwas mehr beruhigt.
Um jetzt die Playlists zu erstellen, die Nutzer*innen hören wollen geht es Mara Spitz. Sie ist Content und Editorial Managerin bei Deezer für Deutschland, Österreich, Schweiz.

TON MARA SPITZ

Zurück zu Labels.
Nicht nur Musik-Läden sind geschlossen, sondern auch Klamottenläden.
Ein Label das recht frisch aus dem Vintage-Kleidungsladen 2live Fashion hervorgegangen ist, ist 2Live Entertainment. Stefan Piepscheck aka Major hat beides Mitgegründet und übernimmt das Künstlermanagement der 65 Goonz.

TON STEFAN „MAJOR“ PIEPRZYK

vorproduzierte Musik-Videos sind auf jeden Fall gerade viel Wert. Momentan sind zwar nur die 65Goonz auf dem Label gesignt, die Auswirkungen des Corona-Virus ernorm, sagt auch 2live entertainment-Geschäftsführer Julian Behrens

TON JULIAN BEHRENS

Für die Abflachung der Fallzahlen-Kurve werde auf der ganzen Welt Maßnahmen getroffen.
Und Leute auch aus dem Urlaub zurückgeholt – wie z. B. den Labelbetreiber Alex Föll.

TON ALEX FÖLL/SICKLESS PT 1

Alex Föll, kennen manche von euch unter dem Künstlernamen Sickless. Er ist Gründer und A&R von zwei Labels Block Opera und wirscheissengold. Föll sieht in der Corona-Krisen Chancen und Risiken für die Musik-Industrie.

TON ALEX FÖLL/SICKLESS PT 2

Wir müssen gemeinsam durch diese Zeit gehen und dürfen nicht vergessen, dass es vielen Teilen der Gesellschaft sehr schlecht geht.
In der Musikbranche trifft es neben Plattenläden, die keinen Online-Verkauf haben, besonders Leute, die im Live-Bereich, arbeiten und Leute in der Bild- und Videoproduktion.

KOMMEN WIR ZUM TEIL 4 BILD UND VIDEOPRODUKTION

Das letzte Label, auf das wir blicken ist Urban Tree Music & Media. Das Besondere hier ist, dass das Label vor allem durch Videoproduktionen Geld verdient. Das stellt Urban Tree Music Labelchef Jens P. Neumann gerade vor besondere Herausforderungen.

TON JENS P. NEUMANN

Wie geht man mit einer Situation um, in der man die nächsten Wochen nicht planen kann? Vor dieser Frage stehen gerade ganz ganz viele Menschen.
Videodrehs im herkömmlichen Sinne sind gerade quasi unmöglich.
Das heißt auch Kameramann Philipp Henke ist erstmal arbeitslos und weiß nicht, wann er in Zukunft wieder Aufträge bekommt.

TON PHILIPP HENKE

So wie Philipp Henke wird es jetzt vielen Leuten gehen, die hauptberuflich filmen obere eben Fotografieren. Wie Fotografin Janina Wagner. Auch ihr sind erstmal alle Aufträge weggebrochen.

TON JANINA WAGNER

Ich fass mal kurz zusammen, was ich aus all diesen Sprachnachrichten gezogen habe:
Die Corona-Krise trifft alle Menschen, die in der Musik-Industrie arbeiten und verändert ihre Jobs.
Besonders hart trifft es Leute, die im Live-Bereich arbeiten – und der ist sehr groß – und alle Leute, die durchs filmen und fotografieren ihren Lebensunterhalt verdienen bzw. die Leute treffen MÜSSEN, um zu arbeiten.
Und Leute treffen und sie filmen das macht vor allem ein Berufszweig.

TEIL 5 JOURNALIST*INNEN

Worüber berichtet man, wenn eigentlich nichts passiert?
Okay, das ist jetzt überzogen formuliert, weil Künstler*innen ja immer noch Musik rausbringen können und sich über Social Media-Kanäle äußern können, aber die Corona-Krise sorgt nunmal auch dafür, dass Konzerte ausfallen und manche Alben und Songs erstmal nicht veröffentlicht werden.
Denn wie wir gelernt haben – Geld verdienen Künstler*innen Live – und warum ein Album rausbringen, wenn man die Tour gar nicht spielen kann.
Zurück zum Journalismus. Wir hören jetzt immer zwei Sprachnachrichten direkt hintereinander.
Als erstes hört ihr Falk Schacht und Malcolm Ohanwe. Bund beide sind unter anderem für den Bayrischen Rundfunk tätig und beide sind Podcaster.

TON FALK SCHACHT & MALCOLM OHANWE

Dadurch dass beide auch Live-Podcasts machen und an Podiums-Diskussionen teilnehmen oder moderieren, sorgt also dafür, dass auch sie – ähnlich wie Künstler*innen in den Live-Bereich fallen – und gerade nicht auftreten können.

Zwei Leute, die ihr gemeinsam in der ThemaTakt-Youngsters-Folge hören könnt und die gerade recht ähnlich mit der Situation umgehen, sind Zino von der Backspin und alles gold und Alex Barbian von rap.de, nicetry und MTV.

TON ZINO BACKSPIN & ALEX BARBIAN

Alex und Zino sind fleißige Bienchen, die vor allem Insta-Live nutzen.
Ein Problem hierbei: Bei YouTube können wir Werbung schalten, bei Insta-Live geht das soweit ich weiß noch nicht.
Qualitativ ist da wie Zino sagt natürlich schon ein Unterschied, ob ich ein Interview mit drei HD-Kameras filme und schneide oder eben zwei Leute beobachte, die sich mit der Selfie-Cam filmen.
Aber natürlich hat es auch seinen Reiz Live bei einem Interview dabei zu sein und es eben ungeschnitten sehen zu können.
Kommen wir zu den nächsten beiden: Die könnt ihr im ThemaTakt-Jahresrückblick zusammen hören. Fionn Birr vom Juice Magazin und die freie Journalistin Naima Limdighri.

TON FIONN BIRR & NAIMA LIMDIGHRI

Auch für den Journalismus ist die Lage Ernst. Magazine, die sich auf Events spezialisieren wie z. B. das Printmagazin Tip haben erstmal nichts zu berichten. Angebote die also sehr abhängig vom Live-Bereich sind, müssen sich jetzt eigentlich neu erfinden, um auch die nächsten Monate zu überleben. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan. Die Juice hat gerade den Relaunch gestartet und viele Sachen geplant, jetzt heißt es für Fionn Plan nochmal. Die Juice könnt ihr sehr entspannt mit einem Online-Abo unterstützen.
Auch für die Juice geschrieben hat mein letzter virtueller Gast Jan Wehn. Er macht unter anderem den Podcast All Good für interviewt er Leute auch am liebsten, wenn sie direkt vor ihm sitzen.

TON JAN WEHN

Amen.
Ich checke auch keinen Coronavirus-Liveticker, aber hör den Podcast „Das Coronavirus Update mit Christian Drosten“.
Das ist ein Podcast von NDR Info.

Wie verändert die Corona Krise meinen Job?

Auch ich bin freiberuflich.
Mein Geld verdiene ich beim rbb – dem Rundfunk Berlin-Brandenburg. Dafür muss ich normalerweise von Berlin nach Potsdam pendeln. Beim rbb arbeiten die meisten jetzt natürlich auch im Homeoffice, weil ich aber gerade noch quasi im Urlaub bin, weiß ich noch gar nicht, wie sich meine Arbeit dort verändert.
Ich kann auch noch nicht sagen, ob mir da Arbeit und Geld fehlen wird, aber ich werde da auf jeden Fall noch Einkommen haben. Da geht es mir schon besser als vielen anderen Freiberufler*innen.

Bei ThemaTakt sieht das anders aus.
Wirtschaftlich gesehen, macht ThemaTakt noch keinen Sinn, ich kann durch Steady und Paypal-Spenden gerade so die laufenden Kosten decken, aber das Equipment hat ein paar Tausend Euro gekostet und für meine Arbeitszeit bekomm ich quasi null Euro.

Warum mach ich ThemaTakt also überhaupt?
Mehrere Punkte:
Ich hab die Hoffnung, dass ThemaTakt Geld einbringen kann, durch Euch als Community oder durch Werbung – wobei beides durch die Coronakrise schwieriger wird – aber es ist trotzdem eine gute Phase um als Podcast zu wachsen und mehr Hörer*innen zu begeistern.
Der zweite Punkt ist der Wissensaustausch. Mir schreiben oft Künstler*innen, dass sie durch den Podcast viel übers Musik-Business lernen. Manche haben auch ThemaTakt-Gäste kontaktiert und arbeiten jetzt zusammen.
Der dritte Punkt: Ich kann gar nicht anders. Aus irgendeinem Grund brenne ich dafür. Ich muss und ich will ThemaTakt machen.
Das Geld entscheidet alleine darüber wie oft ich Folgen veröffentlichen kann.

Also wenn ihr mich Tobias Wilinski unterstützen könnt und wollt, gibt es dafür viele Möglichkeiten. Die findet ihr auf thematakt.de/spenden. Ihr könnt auch paypal.me/thematakt eingeben und mich unterstützen. Danke an Hakan und Melanie die das in der letzten Woche getan haben. Vielen dank auch an all meine 32 Gäste, von denen ihr die meisten auch in den anderen ThemaTakt-Folgen hören könnt. Ihre Namen und noch mehr Zitate und Infos.
In der nächsten Folge hört ihr sie auch. Dann gucken wir uns an, wie ihr Künstler*innen in dieser Zeit unterstützen könnt. Damit ihr die Folge nicht verpasst abonniert den ThemaTakt-Podcast auf Spotify, Deezer oder Apple Podcasts.

Wir haben in dieser Folge gelernt, dass die Musik-Industrie sehr verknüpft ist. Wir sind alle irgendwo abhängig voneinander – und das ist nicht nur ein Nachteil, sondert sorgt hoffentlich dafür, dass wir uns jetzt alle mehr austauschen, unterstützen und zusammenhalten.
Das gilt nicht nur für die Musik-Industrie, sondern für uns alle.
Wir werden diese Krise überstehen und sie wird uns leichter fallen, wenn wir füreinander da sind.

Dass wir auch wenn diese Krise vorbei ist, zusammenhalten, gesellschaftliche Probleme gemeinsam angehen und wir nicht vergessen:
Gedenken wir den Menschen die beim rassistischen Anschlag am 19. Februar 2020 in Hanau getötet wurden Gökhan, Said Nesar, Fatih, Mercedes, Hamza, Ferhat, Vili-Viorel, Kaloyan und Sedat.

Wie die Corona-Krise das Musik-Business verändert steht auf einer Collage, auf der unter anderm Megaloh, D-Bo, Nash Nopper, Julia Grösche und Falk Schacht zu sehen sind

Wie die Corona-Krise das Musik-Business verändert

Die Corona-Krise hat das Leben von uns allen verändert.
Weltweit haben sich laut WHO mehr als 780.000 Menschen mit dem Virus angesteckt, in Deutschland haben sich laut Robert Koch Institut über 67.000 Menschen infiziert. Das ist der Stand heute am 1. April 2020.
Damit wir uns nicht gegenseitig anstecken, wurden viele Maßnahmen getroffen: Fast alle Läden mussten schließen, Kultur-Veranstaltungen wie Konzerte können in den nächsten Wochen nicht stattfinden etc.
Auch diese Folge ist eine Folge der Corona-Krise.
Eigentlich wären meine Freundin und ich jetzt noch im Vietnam-Urlaub, denn wir aber aufgrund der Reisebeschränkungen gar nicht antreten konnten.
Eigentlich hatte ich auch schon ein paar ThemaTakt-Interviews geplant, die ich jetzt nicht machen kann. Also hab ich überlegt, was ich machen kann, wenn Strandurlaub und persönliche Interviews nicht möglich sind und bin auf die Idee gekommen, Leute die ich schon für ThemaTakt interviewt habe zu bitten mir ein Fragen per Sprachnachricht zu beantworten schicken.

Die Frage um die es in dieser Folge geht, ist: Wie verändert die Corona-Krise deinen Job?

Mein Ziel war es, möglichst viele Leute zu Wort kommen zu lassen, um viele Bereiche der Musik-Industrie abzubilden.
Ihr hört in dieser Folge neben mir 32 andere Leute.
Das ist eine Hausnummer und da kann es schwierig werden zu folgen. Es kann also sein, dass ihr den Podcast pausieren und mal zurückspulen müsst. Ihr könnt Euch das Skript aber auch hier durchlesen! Zur Info: In Hab manche Nachrichtentöne vor ca. einer Woche bekommen, manche Audios aber auch erst gestern.
Damit die Folge übersichtlich bleibt, hab ich sie in 5 Teile gegliedert.

TEIL 1 KÜNSTLER*INNEN – DJs & PRODUCER*INNEN
TEIL 2 VERANSTALTER*INNEN UND DAS LIVE-GESCHÄFT (11:30)
TEIL 3 LABELS, VERTRIEBE, STREAMINGANBIETER (29:40)
TEIL 4 BILD UND VIDEOPRODUKTION (42:40)
TEIL 5 JOURNALIST*INNEN (47:27)

In diese Folge habe ich viele Stunden gesteckt, unterstützt mich, indem ihr die Folge teilt, Freund*innen von ThemaTakt erzählt und @thematakt folgt. Mit ThemaTakt verdiene ich noch kein Geld, ich bin aber dankbar für jede Person, die mich per Steady oder Paypal unterstützt. Schaut auf thematakt.de/spenden vorbei oder tipp paypal.me/thematakt um mich etwas zu unterstützen. Jeder Euro hilft.
Mein Name ist Tobias Wilinski
Ich danke allen Personen, die Teil dieser Folge sind und hoffe, dass ihr diese Folge gesund und zu Hause hört.

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Sängerin Balbina zu Gast im Hip Hop Business-Podcast ThemaTakt von Tobias Wilinski. Beide sitzen gemütlich auf dem Sofa.

#50 Balbina (Sängerin, Komponistin, Labelgründerin)

Balbina ist seit knapp 20 Jahren im Musikbusiness – also macht Euch gefasst auf Business-Talk.
Ihr erstes Album „Bina“ bringt sie 2011 raus, 4 Jahre später „Über das Grübeln“ und wieder zwei Jahre später (2017) veröffentlicht sie das Album „Fragen über Fragen“.
Die größte Frage die sich ihr irgendwann stellt, ist: Warum bin ich eigentlich noch beim Major-Label und gründe nicht mein eigenes?
Balbina löst den Vertrag mit Four Music auf und gründet ihr Label Polkadot.
Das Album, das sie im Januar 2020 rausbringt, soll ein neues Kapitel einleiten bzw. das vorherige beenden. Es heißt „Punkt.“ Über das Album sprechen wir in dieser Folge weniger. Es geht viel mehr um das Drumherum, die Produktion, die Promotion etc.

In dieser Folge erfahrt ihr welche Tipps Balbina aufstrebenden Künstler*innen gibt und warum ein Verlagsdeal gerade für die eine wichtige Geldquelle sein kann. Außerdem erfahrt Ihr, bei wem eure Spotify-Kohle landet, welche negativen Folgen Streaming langfristig auf kleinere Künstler*innen und unsere Kultur haben kann und warum Balbina deswegen sogar mit Politiker*innen redet.
Ich find’s super, dass Balbina sich so oder mit ihrem Projekt Mama für andere Künstler*innen einsetzt.
Am Ende können wir alle nur gemeinsam was bewirken, also guckt immer, wo ihr Kolleg*innen unterstützen könnt, das wird sich immer auszahlen. Mindestens in Karma-Punkten.
Karma-Punkte könnt ihr auch sammeln, indem Ihr ThemaTakt unterstützt. Teilt die Folgen, liket die Posts und folgt @ThemaTakt auf Instagram und Linked.in.
Ganz besonders viele Karma-Punkte gibt es natürlich für Geld-Spenden. Geht dafür auf thematakt.de/spenden oder spendet direkt per Paypal.me/thematakt.
Wir nennen sehr viele Namen. Wenn ihr davon einen nachlesen wollt, checkt die Shownotes.
Abonniert den ThemaTakt-Podcast auf Apple Podcasts, Spotify, Deezer und überall wo’s sonst noch Podcasts gibt. Folgt auch auf Social Media @thematakt. Genug der Promo. Viel Spaß beim Hören!
– Tobias Wilinski

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